Beginnen wir am Anfang.
Die ersten 3 Jahre im Schulalltag meiner Jüngsten verliefen normal. Das Kind war zwar unaufmerksam und ließ sich leicht ablenken, aber die Bewertungen und auch die Noten im dritten schuljahr waren einigermaßen im Rahmen. Wird halt nicht son Überflieger wie ihre Schwester, die reihenweise Einsen nach Hause schleppt und das Abi wahrscheinlich locker hinlegen wird. Eher wie ihr Bruder, der erst spät begriffen hat, dass man in der Schule erstens anwesend und dann auch noch geistig aktiv sein muß um was zu schaffen , dass über eine 4 hinausgeht. Mittlerweile hat er auch so seine Talente entwickelt und ist auf dem Weg zu einem 2 er Durchschnitt.
Letztes Jahr hatte sie einen Autounfall mit Schädelhirntrauma. Ein Teil der Schädeldecke wurde aufgemacht um den Druck zu nehmen. dadurch sind neurologische Schäden aufgetreten wie Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und teile des Sprachzentrums. Diese Probleme haben wir im Griff und es ist heute alles soweit im Rahmen. Zwar zahlen wir immer noch an der Therapie, die die Kasse nur teilweise übernimmt, es sei denn man gibt sich mit dem zufrieden, was an Angeboten übernommen wird. Einige Dinge kosten allerdings extra und der Prozess wegen Schmerzensgeld läuft noch, aber das ist ein anders Thema. Nach 6 Wochen Krankenhaus und 4 Wochen Reha war das ganze wieder hergestellt und wir haben sie erleichtert wieder in die Schule geschickt, was nicht leicht war denn sie mußte den versäumten Stoff nachholen was nur sehr langsam vonstatten ging. Ich war für wiederholen, mein Mann dagegen und da er allein erzeiht war seine Meinung die ausschlagebende.
Seit dieses Unfalls ist sie nicht mehr in der Lage einfache Rechenwege zu verfolgen, verdreht Zahlen und hat Schwierigkeiten bei einfachen Dingen wie einen Tisch für 4 Personen mit 4 Tassen, 4 Tellern, oder gar 4 Mal Besteck zu decken. Es kann noch nicht gklärt werden, ob die Rechernschwäche erst seit dem Unfall entstanden ist, oder schon vorher Gegenstand war, denn ihre Leistungen in Mathematik waren schon immer wechselnd zwischen geht so und schlecht. Eine konstante Leistungskurve kann nicht festgestellt werden . Das regelmäßige EEG ist soweit in Ordnung und weist nur geringe Unregelmäßigkeiten auf.
Nach langwierigen Untersuchungen wurde vor ein paar Wochen eine Dyskalkulie diagnostiziert, damit eine staatl. Förderung beantragt werden kann und nun scheiden sich die Geister. Der Träger will keine Kosten übernehmen, denn wenn das Ganze durch den Unfall verursacht wurde ist die krankenkasse zuständig. die weigert sich aber eine Fördeung zu zahlen. Dass das kind in mathe aus der Bewertung genommen wird, funktioniert nur mit dieser Diagnose, ansonsten hätte sie eine 6 auf dem Zeugnis. Glücklicherweise wurde sie schon auf der Gesamtschule angenommen. Weil eine Lernbehinderten- Schule erstens weit weg ist und von zweifelhaftem Ruf haben wir uns entschlossen es dort zu versuchen in der Hoffnung, dass durch entsprechende Förderung das Problem behoben oder zumindest erleichtert werden kann.
Nur wie kommen wir an eine Förderung die nicht komplett den finaziellen Rahmen sprengt, denn da ist es mit einem eifachen Förderunterricht in der Schule nicht getan.
Hat jemand Erfahrungen in diesem Bereich, oder ein paar Tips, wie wir weitermachen können?