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Octo

Erleuchteter

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Mittwoch, 22. August 2012, 23:13

Heute vor 20 Jahren...

...nahm eine Serie von Brandanschläge in Rostock-Lichtenhagen ihren Anfang. Zunächst richteten sich die Anschläge gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAST). In einer Tageszeitung wurde jedoch auch Mordanschläge gegen die Einwohner eines Heims Vietnamesischer Vertragsarbeiten angekündigt.

Am Abend des 24.08. ermöglichte dann die sich zurückziehende Polizei dass dieses Haus von Neonazis wie geplant erfolgreich angezündet werden konnte. Weder die Verantwortlichen der polizeilichen Führung noch der Polizeinotruf waren zu erreichen. Den Bewohnern sagte man zuvor sie sollten den Eindruck erwecken sie seien nicht im Hause. Nur mit Glück schaffen sie es über das Dach aus dem brennenden Haus zu flüchten. Ein kleinen Schönheitsfehler gab es dann aber doch noch: ein ZDF-Fernsehteam (Kennzeichen-D) wurde miteingeschlossen und etwas zu unschöne Bilder gingen um die Welt.

Entsprechend musste danach von Politikern betont werden Deutschland sei kein ausländerfeindliches Land. Helmut Kohl behauptete lustigerweise die Stasi habe das ganze gesteuert und andere CDU-Politiker betonten in Wirklichkeit seien die Brandstifter linke gewesen. Zugleich erklärte man die Opfer des Pogroms zum Problem. »„Wir müssen handeln gegen den Missbrauch des Asylrechts, der dazu geführt hat, dass wir einen unkontrollierten Zustrom in unser Land bekommen haben, ich hoffe, dass die letzten Beschlüsse der SPD, sich an einer Grundgesetzänderung zu beteiligen, endlich den Weg frei machen.“« (Rudolf Seiters, damals Bundesinnenminister).

Effektiv realisierte man mit dem Pogrom von Lichtenhagen nicht nur das ausländerfreie Rostock, man brannte auch den Weg für eine Verfassungsänderung frei. Für zwei Gruppierungen stellte das Pogrom von Lichtenhagen damit einen Erfolg dar: zum einen für die Stiefelnazis der Straße, zum anderen für die damalige (Schwarz-Gelbe-)-Bundesregierung. Lichtenhagen war nicht das einzige Pogrom der 90er aber damit wohl das erfolgreichste.

Ich hätte an der Stelle gerne das Kennzeichen-D-Video verlinkt, jedoch gibts das nirgends im original . Was es jedoch gibt ist eine andere Doku (siehe unten):


Ein interesanntes Buch zum Thema ist: "Politische Brandstiftung" von Jochen Schmidt (dem damals eingeschlossenen Journalisten). Er kommt dabei zu dem Schluss das das polizeiliche "Versagen" keines war, sondern ein Wirklichkeit politische Taktik darstellte. Eine Rezension finde sich hier.

der nordländer

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2

Donnerstag, 23. August 2012, 11:22

Mit viel Unbehagen denke ich an diese Tage zurück. Ich konnte es nicht fassen und ich hatte ernsthaft Angst um dieses Land. Die Zeit der „Wende“ habe ich live erlebt und ich war getragen auf einer Weller der Euphorie...es war erlebte Geschichte und ich empfand das erste mal in meinem Leben so etwas wie Stolz auf mein Land! Lichtenhagen hat dieses Gefühl sehr schnell wieder runtergerissen und es sollte lange dauern, wieder den alten Level zu erreichen. Ich empfand nur noch Wut, Trauer und Hilflosigkeit...ich kann bis heute nicht begreifen, warum keiner eingegriffen hatte...warum man diesen Spuk nicht sofort ein ende setzen konnte.

Ähnliche Szene spielten sich in Halle/Saale ab (ich meine zumindest das es in Halle war!?). Rumänische „Hütchenspieler machten sich in der Stadt breit...keine Frage das so etwas nicht duldbar ist...aber der Saat war nicht in der Lage diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Das taten dann die Rechten! Skins vertrieben die Rumänen, jagten sie unter Beifall der Bevölkerung durch die Stadt!

Diese Art von Gewalt, egal ob von links oder rechts, darf keinen Nährboden finden...leider ging in der Zeit die Saat auf!
Älter werden bedeutet für mich nicht unbedingt zu wissen was ich will.
Ich weiß aber immer mehr was ich auf keinen Fall mehr will!