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1

Dienstag, 22. November 2011, 17:16

Kinder

Wenn Du noch kein Kind hast, kannst Du Dich ungestört einem erfüllten Sexualleben widmen und zwar zu jeder Tages oder Nachtzeit. Du kannst es auf dem Küchentisch treiben oder auf dem Läufer im Flur wo allenfalls die Nachbarn Anteil an der damitverbundenen Geräuschkulisse nehmen.

Du kannst Freunde treffen oder besuchen ohne jedesmal den halben Hausrat, der zur Versorgung eines Säuglings erforderlich ist in einen Minivan zu packen.

Du kannst ungestraft die Erziehungsmethoden Deiner bereits mit Kindern gesegneten Bekannten kritisieren ohne je in der Beweispflicht zu stehen es besser zu machen.

Du kannst alles tun, was Kinderlose nun einmal tun um glücklich zu sein und doch bleibt ein Wunsch immer offen- der nach einem eigenen Kind.

Wenn Du dann dein Kind endlich hast. Deine Tage in ausgeleierten Bademänteln vor einem Berg Windeln fristest mit vorzugsweise eingetrockneter Möhrenseiber auf der Schulter, wirst Du oder Deine Schwiegermutter irgendwann zu der Ansicht gelangen,daß Einzelkinder vom Schicksal gestraft dazu verdammt sind sich zu egozentrischen, altklugen Nervensägen zu entwickeln und Du wirst dich mit der Produktion eines Geschwisterchens beschäftigen.

Wenn Du dann zwei Kinder hast wird Dir klar, daß ein Geschwisterchen keineswegs verhindert, daß sich das Erstgeborene zu einer egozentrischen, altklugen Nervensäge entwickelt. Du wirst feststellen, daß sich zwei Kinder ungleich schlechter mal eben für ein Stündchen bei der netten Nachbarin parken lassen damit Du zur Maniküre kannst, als eines und Du wirst erst wieder mit Deinem Mann ein Kino betreten, wenn Du vorher langwierige Verhandlungen mit einem Babysitter geführt hast. Wenn dann der langersehnte Kinoabend ansteht bekommt wahrscheinlich das Erstgeborene die Windpocken oder der Babysitter bricht sich den rechten Unterarm.

Vielleicht kommt aber auch geplant oder ungeplant noch ein drittes Kind des Weges.
Wenn Du dann drei Kinder hast. wird Dir und auch Deiner Umwelt klar, daß Du viele Kinder hast und erste Anfragen ob ihr wohlmöglich zu blöd zum Verhüten seid oder vom Kindergeld lebt werden laut.
Du wirst finanziell sehr vorsichtig, wenn Du siehst, daß Du spätestens nach der Einschulung dazu gezwungen bist mehrmals jährlich den Schreibwarenladen an der Ecke aufzukaufen.
Du wirst erstmals das Wort "Kleinbus" auf Deinen Einkaufszettel schreiben.
Wenn Du drei Kinder hast , wird die Zahl der Einladungen mit denen sowohl Du als auch die ganze Familie gemeint ist rapide abnehmen, denn die wenigsten verfügen über Konferrenzsääle in denen sie dezibelstarke Massenaufläufe empfangen und verpflegen können.
Auch werden sich die Elternabende und Bastelstunden häufen und die Bügelwäsche kein Ende nehmen und Du wirst Dich regelmäßig fragen wofür Du Abitur gemacht hast.
Du wirst mit den Nerven am Ende versuchen eine Flasche Saft auf den Milliliter genau in 3 Becher zu füllen und nach Ruhe brüllend eine Tüte Chips ,mittels einer Briefwaage in 3 gleichgrosse Teile zu zerlegen und Du wirst Dich fragen, wie die Mütter das eigentlich früher gemacht haben mit 8-10 Kindern und ohne eine Briefwaage.
Wenn Du drei Kinder hast wirst Du besitzlos und das , was Dir bleibt ist unvollständig oder defekt, denn Du hast ja Kinder und die benötigen alles, sie brauchen es sofort und Du wirst es niemals wiedersehen. Die Nagelschere nicht und das Thesafilm nicht, nicht Deinen teuren Seidenschal (der Teddy brauchte einen Verband) und auch nicht Deinen schwarzen Kajal.
Du wist nach ergebnisloser Suche abends ausgelaugt auf die Couch fallen und stumm vor Glück feststellen, daß die Fernbedienung ausnahmsweise an ihrem vorgesehenen Platz liegt und versonnen versuchen das Gerät einzuschalten und dann wirst Du herausfinden, daß der Fernbedienung die Batterien abhanden gekommen sind.

Wenn Du drei Kinder hast wirst Du Dich öfter mal fragen WARUM?. Wenn Du es nicht tust ,tun es andere.Und Du wirst Dir vielleicht die Frage stellen wie es wäre ohne das erste, das zweite oder das dritte und Dir wird klar, daß Du die Frage nicht beantworten kannst, weil man sich soetwas nun mal nicht vorstellen kann.
Wenn Du drei Kinder hast wirst Du erst abends dazu kommen sie richtig zu lieben, denn dann liegen sie im Bett und schweigen.

Doch dann wirst Du vielleicht wie ich an ihren Betten stehen , ein Tränchen der Rührung und der Liebe im Augenwinkel und die Frage nach dem WARUM beantwortet sich von selbst.

Es gibt nichts stressigeres, anstrengenderes und nervenraubenderes als Kinder und es gibt nichts vergleichbar schöneres als kleine Ärmchen um seinen Hals zu fühlen und die unerschütterliche Liebe und das Vertrauen zu spüren, welches sie Dir jeden Tag schenken.

Dany

claudi

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2

Dienstag, 22. November 2011, 18:20

Wie immer sehr schön beschrieben. Ich habe zwar keine eigenen Kinder aber ich kann das Gefühl trotzdem sehr gut nachvollziehen.
Wenn Du unverhofft einem Menschen begegnest,
der Dein Herz berührt, Dein Leben bereichert
und Dich glücklich macht,
dann musst Du ihn nicht festhalten.
Wenn er das Gleiche fühlt wie Du,
wird er freiwillig bei Dir bleiben...





safra67

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3

Dienstag, 22. November 2011, 18:46

Als Mama von 3 Söhnen habe ich mich und meine Erlebnisse mit ihnen voll und ganz in deinem Text wiedergefunden. Ja es stimmt, es ist unbeschreiblich anstrengend, körperlich, aber mehr noch mental, KInder zu erziehen und zu versuchen ihnen den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen.

Es ist ein wundervolles Gefühl dann, wenn sie erwachsen geworden sind, zu sehen das es ganz gut funktioniert hat und sie auf eigenen Füßen stehen können.

Heute geniesse ich es wieder zeit für mich zu haben, mein Leben leben zu können - und doch, und gar nicht so selten, wünschte ich mir die schöne, stressige, anstrengende, mit viel Liebe gefüllte Zeit zurück, als sie noch klein waren und mit großer Ehrfurcht und Liebe an meinen Lippen und manchmal auch an meinem Rockzipfel hingen :sonne:

Lieben Dank Dany für diesen wiedermal wunderbaren Text :-) Ich wünschte ich könnte mich nur annährend so ausdrücken.
Man darf in einer Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht! (D. Nuhr)

cat

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4

Dienstag, 22. November 2011, 19:55

Dany, wunderschönes Fazit. Ich selbst habe auch keine Kinder aber eine sehr enge Bindung an meine deutlich jüngere Geschwister und wann immer ich mir gewünscht hab, doch einfach Einzelkind sein, musste ich mir nur Fotos angucken oder den Jüngsten eine Weile beim spielen oder schlafen beobachten und diese Gedanken waren weggefegt. Und nun, wo sie 2500 Km entfernt sind, fehlen sie mir jeden Tag...

LG, =CaT=

:katze:
Es wäre dumm sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum. (M.Aurelius)

Obiwan

Examinierter Wellness Spanker

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5

Dienstag, 22. November 2011, 20:11

Man erkennt beim Lesen Wort für Wort, wieviel Erfahrung dahintersteckt. Aber auch, daß du deine "Plagen" sehr lieb hast. Ich finde, du hast wirklich das Talent zum Schreiben - vielleicht solltest du wirklich mal ein Buch in Erwägung ziehen. :8: ^^
Unser Oasenmitglied Obiwan (*22.02.1967) ist am 12.02.2016 verstorben.
Das Oasenteam

6

Dienstag, 22. November 2011, 20:14

Als Mama von 4 Töchter, die älteste voll in der Pupertät und die jüngste kurz vor der Schuleinführung, kann ich das was Du schreibst voll nachempfinden.
Ja es ist Streß pur und manchmal fragte auch ich mich schon wofür. ABer nur ein lächeln von ihnen, oder eine Umarmung oder ein "Mama,ich hab dich lieb" läßt mich wissen warum. Um keinen Preis der Welt würd ich auf eins meiner Mädel verzichten, denn sie sind meine Welt, ja sogar mein Leben.

avenZia

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7

Dienstag, 22. November 2011, 20:16

Genialer Text :)
Unterwerfung ist das höchste Maß der Leidenschaft. Geboren aus der Liebe,
entstanden aus dem Vertrauen, erblüht sie im Einklang mit Demut, Gehorsam und Respekt...dem gegenüber, der die ihm zu Füssen gelegte Seele auf Händen trägt.
(unbekannt)


Michael8

unregistriert

8

Dienstag, 22. November 2011, 20:59

Und außerdem, liebe Dany, tragen Deine Kinder vielleicht Gene in sich, die sie eines Tages in die Lage versetzen, so wahrhaftig und humorvoll zu schreiben wie Du! :sonne:

plautus

unregistriert

9

Dienstag, 22. November 2011, 21:11

Als alleinerziehender Vater, meine Frau starb als unsere Tochter 12 jahre alt war, kann ich das nachvollziehen. Mit einer damals pubertierenden Tochter, das war schon heftig und hat mein Leben ziemlich durcheinander gewirbelt. Nichts war mehr so, wie es vorher war. Ich habe es manchmal ziemlich gehasst, aber dann auch wieder geliebt. Ein Kind durch die Schule bis zum Abitur zu bringen, es war verdammt hart.

Töchter in der Pubertät mit Liebeskummer sind genau das, was Mann so braucht.
Missen möchte ich es dennoch nicht. Meine Tochter hat mir auch irre viel zurückgegeben. Davon zehre ich noch heute.

Mittlerweile ist sie gott sei Dank erwachsen, holt aber imme noch Vaters Rat ein.

Dany, Kompliment für Deinen Text.
Liebe Grüße
Plautus

astrid1234

unregistriert

10

Dienstag, 22. November 2011, 21:29

Sehr gut beschrieben! Ich habe drei Kinder und bin alleinerziehend. Es ist zwar anstrengend, aber ich möchte nicht einen Tag lang, nicht eine Minute lang, meine drei Kids missen!

Merlin

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Beruf: IT Spezi, ohne Neigung das ins Private zu verlagern (mit ohne Arbeit)

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11

Dienstag, 22. November 2011, 21:59

Es ist nicht nur toll von Dany beschrieben, es weckt Gefühle und man mag selbst etwas dazu sagen.

Es war am Sonntag, nicht den vorletzten und auch nicht der Sonntag davor, grad den letzten Sonntag.
Da rutsch mein Sohn plötzlich in meinen Sessel, legt seinen 18 jährigen Arm um mich, ich fasse den, und merke, da ist jetzt etwas passiert. Er klammert viel fester und weint.
Ich frage nicht was ist los oder passiert, ich sage:"Es ist Schluß, ja"? Also doch eine Frage.
Und dann haben wir geredet, und geredet und geredet.

Es gibt den schönen Spruch: Ich könnte das Kind an die Wand klatschen". Ja, aber bei Eltern, bleibt es bei dem Spruch.
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....

12

Dienstag, 22. November 2011, 22:05

Einfach mal wieder herrlich ge- und beschrieben!
Danke dafür, Dany :)

Anni

Genießerin

  • »Anni« ist weiblich

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Registrierungsdatum: 18. Dezember 2009

Wohnort: Bonn

Beruf: ich habe einen

Neigung: switch

Familienstand: Verheiratet

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13

Dienstag, 22. November 2011, 22:17

Ganz toll beschrieben, Dany! :)
Du hast wirklich ein großes Schreibtalent!

Mein Sohn hat eine Behinderung und es war eine unglaubliche Anstrengung, ihn durch die Schule und ins Leben zu bringen.
Er ist jetzt erwachsen, braucht seine Mama aber nach wie vor sehr, sehr stark.
Mitunter stöhne ich, weil die Belastung nach wie vor groß ist, obwohl er erwachsen ist. Gleichzeitig genieße ich sehr, dass ich ihn habe und bin stolz auf ihn. :)
Jeder Jeck ist anders.

14

Dienstag, 22. November 2011, 22:18

Es ist nicht nur toll von Dany beschrieben, es weckt Gefühle und man mag selbst etwas dazu sagen.
Stimmt und es gäbe viel dazu zu sagen. Es ruft Erinnerungen wach, die schönen und auch weniger schönen Momente. Gott sei Dank hat man die Fähigkeit, zu schwelgen.... und auch zu schweigen. :)

15

Mittwoch, 23. November 2011, 16:34

Ich freue mich auch schon darauf mal Kinder zu haben.
Obwohl ich beruflich sehr oft mit sehr vielen Kindern zu tun habe, schreckt es mich nicht ab.

Ich bin in recht vielen Foren in denen über Kinder und das Zusammensein mit diesen gesprochen wird, und da liest man öfters solche Art von Texten wie der von Dany, auch wenn viele Menschen wirklich darauf negativ antworten, also wirklich froh sind keine Kinder zu haben, weckt dies in mir das Gegenteil.

plautus

unregistriert

16

Mittwoch, 23. November 2011, 18:04

@julia,
ich wünsche Dir später auch mal Kinder.Die nerven zwar des öfteren, geben Dir aber auch ungemein viel zurück und das ist es, was letztendlich zählt.
Die positiven Erlebnisse mit Kindern überwiegen im Ende immer. Außerdem gilt der alte Grundsatz, dass man an seinen Aufgaben wächst. Auch wenn die Zeit alleinerziehend mit Kind nicht einfach war und ich manchmal ziemlich genervt war, ich möchte die Zeit nicht missen.

Es ist so, man hat etwa dreimal am Tag denWunsch, sein Kind an die Wand zu schmeißen, tut es natürlich nicht, sondern merkt wie positiv sich Kinder auf den eigenen Charakter auswirken. Allen Schwierigkeiten zum Trotz.

Liebe Grüße
Plautus

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