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Manfred57

spankender Untoter

  • »Manfred57« ist männlich
  • »Manfred57« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 534

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1

Dienstag, 6. Dezember 2011, 15:27

Stille

Das waren mal wieder harte Wochen. Manchmal glaubte ich, ich schaffe das alles nicht mehr. Wie immer habe ich es doch geschaft. Nun habe ich wieder etwas Zeit für mich. Zeit um ein wenig meinen Gedanken nachzuhängen und die Ruhe zu genießen. Die Stille. Meine Frau hat ihre Medikamente bekommen und schläft. Obwohl es schneit, gehe ich in den Garten. Eine Muck Tee in der Hand. Auf die Bank an der Grundstücksgrenze setze ich mich auf die Bank. Es ist mein lieblingsplatz, den ich immer aufsuche, wenn ich ruhe brauche. Dabei ist es mir egal, wie das Wetter ist. Egal ob Regen oder Schnee. Wir Norddeutschen sind ja wetterfest und sturmerprobt.

Es wird schon dämmerig. Eine Schleiereule fliegt vorbei und setzt sich auf die hohe Tanne in meinem Garten. Es ist keum ein Geräusch zu hören. Ich nippe an meinem Tee. Mich durchstrtömt eine wohlige Wärme. Ich liebe die Stille Vorweihnachtszeit und vor allem Weihnachten. Die Weihnachtszeit ist für mich die schönste Zeiot des Jahres. Das war schon immer so. Nein, nicht ganz. Das Weihnachtsfest in Indien war alles andere als schön. Noch schlimmer war das Weihnachten nach meiner Rückkehr von der langen Reise. In deutschland angekommen, kamen auch die Sorgen aus der Vergangenheit wieder hoch. Man kann eben nicht vor allem weglaufen.

Ich hatte damals eigentlich schon alles für das Fest besorgt. Ich wollte es mir zum heiligen Abend alleine gemütlich machen. Zu der Zeit konnte ich die Gesellschaft anderer schwer ertagen. Gegen Mittag des 24. hielt ich es nicht mehr aus. Ich brauchte Luft. so beschloss ich ein wenig durch die Stadt zu laufen. Bei meiner Nachbarin war wieder Stimmung. Sie trinkt sehr viel und dreht dann immer die Musik voll auf. Ihr 4jähriger Sohn saß wie so oft auf der Treppe vor dem Haus. Ich lief bis zum Abend durch die Stadt. Es war dunkel und alle Geschäfte waren schon lange geschlosen. Auch der Weihnachtsmarkt war schon zu. Überall lag Müll herum. Der weihnachtsbaum Händler hatte auch schon alles verkauft. Es lagen nur noch ein Haufen Zweiger herum. Beim Vorbeigehen sah ich noch eimal auf den Zweigehaufen und stutzte. Da lag doch unter all den Zweigen noch ein krüppeliger Weihnachtsbau. Ich zog ihn vcor und betrachtete ihn. Garnicht so schlecht. Den nahm ich, weil ich keinen Baum gekauft hatte mit nach Hause.

Der kleine saß immer noch auf der Treppe und es drang immer noch laute Musik aus dem Haus. Der Kleine sah den Baum sehnsuchtsvoll an und lächelte. in meinem Wohnzimmer stellte ich den Baum mitten im Zimmer auf und begann ihn zu schmücken. So langsam vielen alle Sorgen von mir ab und ich bekam sogar ein wenig Weihnachtsstimmung. Das steigerte sich noch, als endlich alle Kerzen brannten. Da klingelte es an der Tür. Ich war erstaunt, denn wer sollte mich schon besuchen? Ich öffnete die Tür. Draußen stand der kleine Sohn meiner Nachbarin mit einem Baumbehang aus Schokolade. Den reichte er mir und sagte "fröhliche Weihnachten". Mir kamen die Tränen. Ich bat ihn herein und bot ihm Platz in der Stube an. Im Schrank hatte ich ein par Nüsse, Schokokugeln und Marzipan. Das stellte ich ihm hin und er bediente sich. Er aß hastig. Desshalb fragte ich, ob er Hunger hat. Er sagte er hat seit heute Morgen noch nichts gegessen. Seine Mutter war den Ganzen Tag traurig und hat nichts gemacht. Nur getrunken und nun schläft sie.

Ich nahm den Kleinen mit in die Küche und sagte, dann wollen wir aber mal schnell was gutes Kochen. "Magst du Entenbrust?" Er meinte, kann sein. Das kenne ich nicht. Wir Kochten das Festmal und begannen den Tisch zu decken. Ich fragte den Kleinen, "wie heist du eigentlich"? Er sagte er Heist Frank und seine Mutter heist Monika. Plötzlich überkam mich eine Unruhe und ich sagte, "wollen wir nicht mal deine Mutter fragen ob sie mitessen will. Sie wird sich doch schon Sorgen machen, weil du immer noch nicht zuhause bist. Er nahm mich bei der Hand und führte mich ind die Nachbarwohnung. Die Musik war so laut, das mir die Ohren weh taten. Ich machte die Musik leiser. Da kam mir meine Nachbarin aus dem Schlafzimmer entgegen. Verschlafen und ungepflegt. Sie brüllte mich gleich an und fragte, wer mich hereingelassen habe. Ich ging auf sie zu und sagte Psst, fröhliche Weihnachten. Da brach sie in Tränen aus. Ich sagte ihr, das Ihr Sohn mir beim Kochen geholfen hat und wir den Tisch gedeckt haben. Wir wollten sie zum Essen holen. Weinend lief sie ins Bad. Nach ein par Minuten kam sie wieder heraus. Sie hatte sich etwas zurecht gemacht. Sie schämte sich sehr. Wir nahmen sie bei der Hand und führten sie in meine Wohnung. Wir aßen zusammen und setzten uns bei einer Tasse heiße Schokolade an den Weihnachtsbaum. Sie erzählte von ihrem Leben, der Scheidung und das sie alles nur noch im Suff ertragen kann. Nach einer Weile schlief sie ein. Ihr Sohn kuschelte sich an sie. Es war ein schönes und friedliches Bild, das ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Meine Sorgen hatte ich völlig vergessen. Die Wärme der heiligen Nacht durchdrang meinen Körper und ich spürte nach langer Zeit zu ersten mal wieder Frieden. Meine Nachbarin meldete sich nach Weihnachten zum Alkoholentzug. Danach fuhr sie wieder zu ihren Eltern. Ich habe sie nicht wieder gesehen. Nur der Kleine Frank hat mir noch lange jeden Weihnachten eine Karte geschrieben.

Die Tasse ist nun leer. Die Kälte dringt langsam durch die Jacke. So gehe ich ins Haus. Ich betrachte meine schlafende Frau. Sie sieht wie ein Engel aus. Sie ist auch einer. Nun freue ich mich schon auf das Weihnachtsfest mit meiner Frau.

Euch allen wünsche ich eine schöne Adventszeit und gesegnete Weihnachten.

Manfred
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.

Adara

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2

Dienstag, 6. Dezember 2011, 15:38

Das ist so süß :) Du schreibst wunderbar, die kleinen Geschichten finde ich immer sehr bereichernd :) Ja, andere haben es nicht so gut. An Weihnachten denkt man oft auch noch tiefer über Sorgen nach. Ich stellte heute auch fest, es ist mein 3. Weihnachten ohne meinen Exmann, die Zeit rast. Mir kommt sie wie abgeschnitten vor. Ich erinnere mich, wenn ich mal doch bewusst über einiges nachdenke, kann ich mich noch ereifern, aber insgesamt kommt es mir vor wie nicht existent, wie aus einer anderen Zeit. Das Einzige, was ich noch spüre, ist eine gelegentlich niedrige Stresstoleranz und auch manchmal Zweifel und Angst vor dem Glück. Dann reichen Kleinigkeiten, um alles in Frage zu stellen, den Schatten der Depression und Unruhe wieder zu spüren, Übelkeit zu empfinden, Glückliches zu vergessen, obwohl man weiß alles ist in Ordnung, man hat allen Grund glücklich zu sein. Zum Glück sind dies nur kurze aufblitzende Momente. Es wirft mich nicht aus der Bahn und ich weiß auch bald ist es wieder gut. Aber ich reagiere auf manche Dinge schneller mit einer Wiederkehr dieser Sorgen, als vor meiner Ehe. Da kannte ich diese Sorgen auch überhaupt gar nicht.
Am Grunde der Seele, da lebt mein Verlangen
Mich ganz hinzugeben an mein eig'nes Herz
Durch Liebe geläutert, zur Demut gefunden
Öffne ich mich tiefer für das, was ich wirklich bin

der nordländer

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3

Dienstag, 6. Dezember 2011, 15:38

Oh man Manfred... :heul: was für eine Weihnachtsgeschichte...danke das du sie geteilt hast...euch auch alles gute, dir und deiner Frau...
Älter werden bedeutet für mich nicht unbedingt zu wissen was ich will.
Ich weiß aber immer mehr was ich auf keinen Fall mehr will!

safra67

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Dienstag, 6. Dezember 2011, 16:29

Welch wunderbare Geschichte, die du uns da geschenkt hast. Beim Lesen sind mir die Tränen in die Augen gestiegen. Teils wegen der Geschichte selbst, teils weil mir mein diesjähriges Weihnachten plötzlich vor Augen war. Es wird mein erstes Weihnachtsfest ohne meinen verstorbenen Lebensgefährten. Noch dazu werde ich meine Söhne nicht sehen können. Job, kaputtes Auto und Pläne der Jungs verhindern dies. Mal sehen wie ich die Tage verbringen werde, aber wie auch immer, es wird nicht leicht werden.
Man darf in einer Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht! (D. Nuhr)

cat

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5

Dienstag, 6. Dezember 2011, 18:54

Manfred, danke für die Geschichte... Mir kamen beim lesen auch die Tränen. Wunderschön geschrieben :)

LG, =CaT=

:katze:
Es wäre dumm sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum. (M.Aurelius)

monika

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6

Dienstag, 6. Dezember 2011, 20:56

Das ist eine schöne Geschichte Manfred :) Ich wünsche dir und deiner Frau ein schönes Weihnachtsfest!
#BleibZuhause

7

Mittwoch, 7. Dezember 2011, 07:53

Lieber Manfred

Wie immer, hast du mit deiner Geschichte Wärme in die Herzen der Leser gezaubert.

Wie meine Weihnachtsfest aussieht, weiss ich noch nicht.
Da ich das wahrscheinlich im Krankenhaus verbringen werde. :(

Daher habe ich dieses Jahr kein bisschen meine Wohnung geschmückt. Da ich an Weihnachten garnicht denken mag.

Dir und deiner Frau wünsche ich ein schönes besinnliches Fest.

LG rosenengel
Berühre nie ein Herz, wenn du nicht bereit bist , es zu lieben.
---------------------------------------------------------------------------------------------
Ohne die Tränen in unseren Augen, gäbe es keinen Regenbogen in der Seele !

avenZia

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8

Mittwoch, 7. Dezember 2011, 08:52

Danke Manfred, das ist wunderschön geschrieben und sehr bewegend.
Unterwerfung ist das höchste Maß der Leidenschaft. Geboren aus der Liebe,
entstanden aus dem Vertrauen, erblüht sie im Einklang mit Demut, Gehorsam und Respekt...dem gegenüber, der die ihm zu Füssen gelegte Seele auf Händen trägt.
(unbekannt)


tiffany

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Wohnort: Südostbayern, nix mehr mit München, des war amoi :))

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9

Mittwoch, 7. Dezember 2011, 13:59

@Manfred

Einfach nur warmherzig geschrieben. Du weißt längst, dass ich dich schätze.

@all

Weihnachten ist sicher kein unwichtiges Fest, aber ich bewerte es nicht über. Wieviele Weihnachten der etwas anderen Art habe ich schon erlebt?

Das nach der Geburt meines absoluten Wunschkindes.

Das nach der Scheidung vom Vater meines Kindes.

Das nach dem Tod von mir wichtigen Menschen.

Das nach dem Auszug meines Sohnes.

Das in den Jahren meines Singlelebens.

Das nach dem kennenlernen meines Partners bzw. jetzigen Ehemannes

Jedes Weihachten war anders, keines war schlecht, ich habe all die Zeit mit Bravour gemeistert und darauf bin ich stolz.

Irgendwann wird wieder ein Weihnachten kommen, an dem ich alleine bin... und auch das krieg ich dann hin.

Aufmunterung ala tiffy. :)
Ich sollte mir die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhls zulegen,
der muss ja auch mit jedem Arsch klar kommen! (unbekannt)