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miri

subDominante

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1

Freitag, 18. April 2008, 17:15

"geklaut", aber wichtig...

Auf dieses Gedicht bin ich kürzlich im Internet gestossen und finde, dass es sich lohnt zu lesen und darüber nachzudenken.

TOD EINER UNSCHULDIGEN

Ich ging zu einer Party, Mami, und dachte an Deine Worte.

Du hattest mich gebeten, nicht zu trinken, und so trank ich keinen Alkohol.

Ich fühlte mich ganz stolz, Mami, genauso, wie Du es vorhergesagt hattest.

Ich habe vor dem Fahren nichts getrunken, Mami, auch wenn die anderen sich mokierten.

Ich weiß, dass es richtig war, Mami, und dass Du immer recht hast.

Die Party geht langsam zu Ende, Mami, und alle fahren weg.

Als ich in mein Auto stieg, Mami, wusste ich, dass ich heil nach hause kommen würde:

aufgrund Deiner Erziehung - so verantwortungsvoll und fein.

Ich fuhr langsam an, Mami, und bog in die Straße ein.

Aber der andere Fahrer sah mich nicht, und sein Wagen traf mich mit voller Wucht.

Als ich auf dem Bürgersteig lag, Mami, hörte ich den Polizisten sagen, der andere sei betrunken.

Und nun bin ich die jenige, die dafür büßen muss.

Ich liege hier im Sterben, Mami, ach bitte, komm' doch schnell.

Wie konnte mir das passieren? Mein Leben zerplatzt wie ein Luftballon.

Ringsherum ist alles voll Blut, Mami, das meiste ist von mir.

Ich höre den Arzt sagen, Mami, dass es keine Hilfe mehr für mich gibt.

Ich wollte Dir nur sagen, Mami, ich schwöre es, ich habe wirklich nichts getrunken.

Es waren die anderen, Mami, die haben einfach nicht nachgedacht.

Er war wahrscheinlich auf der gleichen Party wie ich, Mami.

Der einzige Unterschied ist nur: Er hat getrunken, und ich werde sterben.

Warum trinken die Menschen, Mami? Es kann das ganze Leben ruinieren.

Ich habe jetzt starke Schmerzen, wie Messerstiche so scharf.

Der Mann, der mich angefahren hat, Mami, läuft herum,

und ich liege hier im Sterben. Er guckt nur dumm.

Sag' meinem Bruder, dass er nicht weinen soll, Mami. Und Papi soll tapfer sein.

Und wenn ich dann im Himmel bin, Mami, schreibt "Papis Mädchen" auf meinen Grabstein.

Jemand hätte es ihm sagen sollen, Mami, nicht trinken und dann fahren.

Wenn man ihm das gesagt hätte, Mami, würde ich noch leben.

Mein Atem wird kürzer, Mami, ich habe große Angst.

Bitte, weine nicht um mich, Mami. Du warst immer da, wenn ich Dich brauchte.

Ich habe nur noch eine letzte Frage, Mami, bevor ich von hier fortgehe:

Ich habe nicht vor dem Fahren getrunken, warum bin ich diejenige, die sterben muss?




Hier nun noch eine Anmerkung zu dieser
Geschichte:

Dieser Text in Gedichtform war an der Springfield High School (Springfield, VA, USA) in Umlauf,

nachdem eine Woche zuvor zwei Studenten bei einem Autounfall getötet wurden. Unter dem Gedicht steht folgende Bitte:

JEMAND HAT SICH DIE MÜHE GEMACHT, DIESES GEDICHT ZU SCHREIBEN. GIB ES BITTE AN SO VIELE MENSCHEN WIE MÖGLICH WEITER.

WIR WOLLEN VERSUCHEN, ES IN DER GANZEN WELT ZU VERBREITEN, DAMIT DIE LEUTE ENDLICH BEGREIFEN, WORUM ES GEHT.
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

der nordländer

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2

Freitag, 18. April 2008, 17:28

Oh man...das geht unter die Haut!

Wann werden die Menschen begreifen das trinken und fahren nicht zusammenpasst! Wie oft habe ich schon gehört, wie sorglos die Leute damit umgehen..."Ich kann noch fahren, kein Problem!" Jedes Wochenende sterben (junge) Menschen deswegen...unschuldig...diese Sorglosikeit tötet, bringt Trauer und Leid! Warum kapieren einige das nicht?
Älter werden bedeutet für mich nicht unbedingt zu wissen was ich will.
Ich weiß aber immer mehr was ich auf keinen Fall mehr will!

tiffany

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3

Freitag, 18. April 2008, 17:46

Ein Wirt im Landkreis hängte den Text in seiner Gaststätte auf. Dort treffen sich viele Jugendliche und vielleicht lesen wenigstens ein Teil der Leute die Geschichte - und fahren nicht besoffen durch die Landschaft.
Ich sollte mir die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhls zulegen,
der muss ja auch mit jedem Arsch klar kommen! (unbekannt)

rosenengel

unregistriert

4

Freitag, 18. April 2008, 19:25

Ich kenne den Text auch schon länger. Meine Tochter las ihn mir mal vor.
Sie hat seid über einem Jahr auch den Führerschein.
Ich bin froh das sie auch Alkohol und Autofahren strikt trennt.

manne1061

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5

Freitag, 18. April 2008, 19:59

Ich kannte den Text noch nicht, aber ich bin erschüttert.
Kann man diesen Text nicht bei jeder Beerdigung vorlesen, bei dem ein ( junger ) Mensch so ums Leben gekommen ist......................?
Auch sollte man dieses Gedicht in jede Fahrschule hängen. ;(

bottomio

unregistriert

6

Samstag, 19. April 2008, 07:12

Puhhhh, ich komme gerade von der Nachtschicht und war auf sowas gar nicht gefasst. Das geht schon ganz schön tief. Ich bin froh, daß ich aus Angst vor eben solchen Folgen immer Alkohol und Fahren trennen konnte. Was müßen die Angehörigen des Mädchens nun durchmachen? Und wie wird der Verursachen damit klar kommen? Dabei ist es nicht mehr relevant, ob der Alkohol wirklich Einfluß hatte. Alleine die Frage, ob es ohne den auch passiert sei, zermürbt ihn wahrscheinlich und die Schuld wird ihn ewig verfolgen

manne1061

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7

Samstag, 19. April 2008, 09:41

Zitat

Original von bottomio
Puhhhh, ich komme gerade von der Nachtschicht und war auf sowas gar nicht gefasst. Das geht schon ganz schön tief. Ich bin froh, daß ich aus Angst vor eben solchen Folgen immer Alkohol und Fahren trennen konnte. Was müßen die Angehörigen des Mädchens nun durchmachen? Und wie wird der Verursachen damit klar kommen? Dabei ist es nicht mehr relevant, ob der Alkohol wirklich Einfluß hatte. Alleine die Frage, ob es ohne den auch passiert sei, zermürbt ihn wahrscheinlich und die Schuld wird ihn ewig verfolgen


Nun, ob es wirklich einen solchen Unfall gab oder es sich hierbei "lediglich" um die Gedanken eines Menschen handelt, der sich um ein solches Szenarium eben Gedanken macht, sei dahingestellt und ist auch nicht relevant.
Fest steht, dass ein Unfallopfer selbst keine Gedichte mehr schreiben kann.

@bottomio: Ich hoffe auch, dass so ein Szenario den Unfallverursacher sein Leben lang verfolgt und beeinflusst, aber ich glaube, dass es in unserer heutigen Gesellschaft auch Menschen gibt, die das völlig kalt lässt.

Merlin

Zauberzausel

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8

Samstag, 19. April 2008, 10:42

Nee Moment. ?(
Das Ding ist der Hammer, die Zeilen rauben einem fast die Worte.
Als E-Mail verschickt, was ja üblich ist ..... fehlt nur der Satz ... sende es an 10, 20, 100 Freunde weiter und du bist von allem geheilt. Amen.
Natürlich berührt mich das was miri schieb, denke ich doch sofort an mein Tochter. Es treibt mit tränen in die Augen aber real betrachtet, macht es nur unsere Verzweiflung und Hilflosigkeit deutlich,
Wie Hilflos bin dich denn, wenn nicht hier, aber mir eine E-Mail glauben macht ....... das es mir hift, wenn ich sie an 10, 20, oder 100 weitersende ..................
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....

miri

subDominante

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9

Samstag, 19. April 2008, 12:17

heilen tun wir uns als gesellschaft ein stückweit, wenn wir alk und fahren gemeinsam nicht länger akzeptieren. wir sind nämlich alle gefragt: als täter oder als dulder, da muss ich mich auch an die eigene nase fassen.
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

10

Samstag, 19. April 2008, 23:21

Drogen und Fahren, oder Drogen und Arbeiten verträgt sich nicht. Dies steht außer Zweifel.

Aber mit dieser Geschichte hat es wohl weniger zu tun. Ob jemand getrunken hat, unaufmerksam war, telefoniert hat während der Fahrt, oder Zeitung liest und dann einen Unfall baut, ist doch unerheblich und im Ergebnis gleich.

Hat ein Fahrer, der eigenverschuldet unaufmerksam ist, weniger Schuld als der Betrunkene? Ich glaube kaum. Beides ist grob fahrlässig.

Eine schöne, rührende Geschichte, mehr aber auch nicht.

stocki01

unregistriert

11

Sonntag, 20. April 2008, 14:47

"geklaut", aber wichtig... »

Das, was uns dieses Gedicht sagen soll, oder auch will, ist: es kann jeden treffen, egal ob betrunken oder nüchtern, ob mit Drogen oder ohne!

Was ich beobachten konnte bisher, und das ist das was die meisten so wütend dabei macht, dass die Verursacher meist glimpflich davonkommen, jeder irgendwie Mitleid mit ihnen hat , und die Opfer und ihre Angehörigen ein Leben lang mit Angst, Schmerzen und Verzweiflung kämpfen müssen.

Aber es liegt nicht in unserer Hand derartige Dinge zu verhindern, wir müssen ohnmächtig zuschauen, wir können unsere Kinder nicht zu Hause einsperreen, aus Angst, es könnte ihnen etwas passieren.

Wir können sie nur mit solchen Gedichten auf das, was kommen könnte vorbereiten und warnen.

Adara

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12

Sonntag, 20. April 2008, 16:31

Sicherlich gibt es auch andere Arten in Unfälle zu geraten, aber dieser ist eben sehr häufig. Jugendliche die unter Alkoholeinfluss fahren und oft sind eben auch andere dadurch Opfer, die nichts getrunken haben.

Es gibt einen Fall einer jungen Frau, ich weiß nicht, ob ich die Seite auf die Schnelle finde... die wirklich ein sehr hübsches Mädchen war und die durch so einen Vorfall im Auto saß, als es brannte. Sie hat überlebt, aber ihre Hände sind verbrannt, eines ihrer Augenlider auch, ihr Auge muss mit Tropfen feucht gehalten werden, ihre Nase ist ein Stumpf, sie hat keine Haare mehr, weil auch die Kopfhaut verbrannt ist... nicht schön anzusehen, sie hat eine Homepage irgendwo im Netz, ich glaube das Gedicht stand auch auf ihrer Seite, zumindest was ähnliches. Wie selbstbewusst sie inzwischen wieder auftritt finde ich bewundernswert. Klar, das Leben geht weiter, aber eine junge Frau, die zur Mumie entstellt wurde und sich nun wieder ganz selbstbewusst dem Leben stellt, eine wahnsinnige Kraft. Ich weiß nicht, ob ich die hätte.
Am Grunde der Seele, da lebt mein Verlangen
Mich ganz hinzugeben an mein eig'nes Herz
Durch Liebe geläutert, zur Demut gefunden
Öffne ich mich tiefer für das, was ich wirklich bin