Spanking Oase

Das ist ja bezaubernd, Merlin. Doch weiß ich nicht, was Du mir davon nicht abnimmst.

Machen wir doch einfach Multiple Choice daraus, ist es:

a: Frechdacs mag keine Massenveranstaltung
b: Frechdacs ist seit über 8 Jahren Wa(h)l-Engländerin
c: Engländer haben ihre eigene Vorstellung von Dirndl und Lederhosen
d: Frechdacs ist Nordrhein-Westfale und kein Bayer
e: Frechdacs besitzt weder eine Lederhose noch ein Dirndl
f: Gesprächspartner glauben nicht das ich aus Deutschland stamme, sondern meinen ich seie die verschollene Schwester von Prinz William und Prinz Harry

Was, soll es denn nun sein?

Ich suche die Gespräche nicht, ich werde daraufhin angesprochen. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich mir diese stereotypische Frage anhören musste, ob ich eine Lederhose habe. Gut, dass ich Sinn für Humor habe, doch dieses permanente Schubladendenken, geht mir schon zunehmend auf die Nerven. Und es kommt grundsätzlich von Leuten, die noch nie in Deutschland waren.

Engländer, die dort waren, können die Gastfreundlichkeit der Deutschen nicht hoch genug loben. Das ist wirklich herzerweichend und macht mich stolz.

Doch den anderen, die leider in der Überzahl sind, möchte ich gern in den Hintern treten. Allerdings darf ich das nicht, da ich in einem Hotel arbeite und es gegen unsere Geschäftsbedingungen verstößt - und außerdem nicht zu dem Bild der hervorragenden Gastfreundschaft der Deutschen passen würde...

Da muss ich Frechdacs leider recht geben. Viele Engländer, zumal in der Provinz, hegen unglaublich stereotype Vorstellungen von Deutschland und den Deutschen. Ob sie Hitlerbärtchen markieren, nach Lederhosen fragen oder (die Gutinformierten) über Frrau Murkl schwafeln - nichts als Klischees. Für eine Leistung nur gibt es Höchstnoten: You make good cars!

Diese Erfahrung macht man freilich nur, wenn man, wie Frechi, im Landinnerem wohnt. In den touristisch erschlossenen Gebieten ist man natürlich besser informiert - oder höflicher. Und wer als Engländer nach Deutschland reist ist ipso facto weltoffener.

DANKE, Michael8, Deine Antwort bedeutet mir wahnsinng viel.

Da es einige nicht wissen werden, lass mich bitte verraten, dass Du Jahre lang selbst in England gelebt hast und von daher genau weißt, worüber Du redest.
So und nun denke ich, dass dieses "England-Thema" genug behandelt wurde.

Son bisschen OT aber nicht ganz: Habe gerade mit Vergnügen gelesen Mein Leben als Engländer von Ronald Reng. Es handelt von einem ungarischen Jugendlichen, der als Au Pair "Mädchen" nach London zieht. In seiner ganzen Zeit dort lernt er Menschen aller möglichen Nationalitäten kennen, nur keine Engländer. Erst als er mit seiner deutschen Freundin nach München übersiedelt, kommt er mit einer Truppe Engländer zusammen, die auf der Wiesn kellnert!

@Kitty und Merlin...

nun macht Euch mal keinen Kopf. Ich fasste es nicht als Beleidigung oder ähnliches auf, sondern wollte nur erklären, wie es aussieht, wenn man als Ausländer irgendwo lebt und permanent mit Stereotypen konfrontiert wird.
Es nervt manchmal schon gewaltig, doch weiß ich auch, wie ich trotzdem meinen Spaß darausziehe.