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Manfred57

spankender Untoter

  • »Manfred57« ist männlich
  • »Manfred57« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 1 534

Registrierungsdatum: 10. Juli 2008

Wohnort: Brunsbüttel

Beruf: Immobilienkaufmann

Neigung: aktiv

Familienstand: Verwitwet

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1

Dienstag, 25. August 2015, 17:38

Ernte

Nun weiß ich bald wirklich nicht mehr
wo mir der Kopf steht. Es ist wieder einmal Erntezeit. Alles was
Baum, Strauch, Feld und Garten hergibt, muss geerntet werden. Seit
Wochen nur noch Einwecken, einfrieren, entsaften und Marmelade
kochen. So langsam neigt es sich dem Ende zu und ich kann es wieder
überblicken. Wie jedes Jahr ist der Keller übervoll. Eigentlich zu
viel für meine Frau und mich. Aber die Kinder freuen sich, wenn sie
nach jedem Besuch mit vollen Taschen nach hause gehen. Leider halten
sie nicht so viel vom Helfen. Die haben aber auch ihr eigenes Leben,
und außerdem vollstes Vertrauen, das ich wie jedes Jahr alles
alleine schaffe.



Eigentlich müsste ich mich mal wieder
auf meine Bank am Ende meines Grundstücks setzen, und mal wieder
richtig ausspannen. Schließlich habe ich sie neu aufgearbeitet und
es ist wieder ein Schmuckstück geworden. Da stehen aber noch zwei
Körbe Stangenbohnen, die ich heute Morgen in aller frühe gepflückt
habe. Die müssen geputzt werden, so lange sie noch knackig sind.
Dann schmecken sie auch am besten. Also nehme ich die zwei Körbe und
setze mich unter meinen Kirschbaum. Den habe ich vor 34 Jahren selbst
gepflanzt. Nun hat er schob die stattliche Höhe von ca. acht Metern
erreicht.


Gemüse putzen ist für mich eigentlich
keine Arbeit, sondern eine Art Entspannung. Ist die Ernte doch der
Lohn für die Arbeit eines Jahres. Und man kann so schön seinen
Gedanken nachhängen. Vorgestern habe ich Subbi wieder im Ferienhaus
in Friedrichskoog getroffen. Sie und ihre Frau haben sich mal wieder
ihre Strafe abgeholt. Heute morgen hat sie mir gemailt, das die
Beiden auf der Heimfahrt im Zug die meiste Zeit gestanden haben.
Selbst schuld, warum können sie nicht gehorchen. Ich gebe doch immer
klare Anweisungen. Wenn sie sich nicht daran halten gibt es eben
einen Pavian Po.



Mein Blick fällt auf den Walnuss Baum.
Den habe ich vor gut 30 Jahren gepflanzt. Der mächtige Stamm ist vom
Wind etwas schief und im unteren Bereich recht knorrig geworden. Ich
kann mich noch sehr gut erinnern, was für ein kleines schwächliches
Pflänzchen er war, als ich ihn gepflanzt habe. Ich dachte nicht, das
er anwachsen würde, aber er hat sich prächtig entwickelt. Ist das
wirklich schon 30 Jahre her? Wo ist nur die Zeit geblieben? Als
Junger Mensch hatte ich immer das Gefühl, das die Zeit sich zäh
dahin quält. Heute möchte ich die Zeit am liebsten etwas bremsen.
Sie rinnt mir so durch den Fingern. Vielleicht liegt es aber auch an
der veränderten Sicht der Dinge. Als Junger Mann war ich alem
Anschein nach sehr kurzsichtig und habe nur von einem Tag zum Anderen
gelebt. Als ich dann endlich erwachsen war, entwickelte ich eine Art
Weitsicht, wobei meine Lebensplanung um Jahre voraus eilte. Im Alter
sagt man, wird man Nachsichtig. Auf diesen Zustand warte ich
allerdings immer noch. Es kommt wohl noch.


Ich glaube, der Zeit wird viel zu viel
Bedeutung beigemessen. Was ist die Zeit denn anderes als die Spanne
eines Ereignisses. Woran will man sie sonst messen. In Indien hat
mich ein mal ein sogenannter weiser Mann, der mich Yoga gelehrt hat
gefragt, warum ich immer so zur Eile dränge. Alles auf der Welt
fließt in der entsprechenden Zeit und ist von uns nicht zu
beeinflussen. Wir können ja auch nicht den Lauf der Sterne
beeinflussen. Ich antwortete ihm, das das Leben endlich ist und man
zwar nicht die Lebenszeit, aber die Lebensleistung beeinflussen kann.
Daraufhin fragte er mich, welches Leben ich meine. Leben gibt es seit
über 4000000 Jahren. Und ob ich sicher bin, das ich im hier und
jetzt lebe. Vielleicht ist das, was wir für das reale Leben halten
nicht real und nur ein Traum eines körperlosen Wesens und wir
erwachen irgendwann in einer anderen Dimension.



Ich bin kein Freund von Religionen und
Esoterik, aber über diese Worte habe ich viel und oft nachgedacht.
Ich bin, wen sollte es wundern noch immer nicht zu einem Ergebnis
gekommen.


Mein Zeitmesser klingelt und ich eile
in die Küche. Ich habe zwei Schwarzbrote im Backofen, die jetzt
fertig sind. Die ganze Küche riecht nach frischem Brot. Die Brote
wickle ich in ein nasses Küchentuch. Sie müssen 12 Stunden
abkühlen. Dann kann ich sie anschneiden. Nun geht es wieder in den
Garten. Die Bohnen müssen fertig geputzt und verarbeitet werden. So
langsam werde ich müde. Ich werde heute Nacht wohl gut schlafen. Es
ist ein gutes Gefühl, mit dem Bewusstsein sein Tagwerg geschafft zu
haben, einzuschlafen.
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.

miri

subDominante

  • »miri« ist weiblich

Beiträge: 31 409

Registrierungsdatum: 17. Juni 2007

Wohnort: frankfurt

Neigung: passiv

Familienstand: Spielepartnerschaft

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2

Donnerstag, 27. August 2015, 19:36

wie immer :arms:
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

3

Donnerstag, 27. August 2015, 20:19

kann mich miri nur anschließen, ich trauer auch meiner Jugend nach, wo wir einen Garten hatten. Als Single hab ich mich noch nicht dazu aufgerafft mir einen zuzulegen.

Lucky

klein aber oho :o)

  • »Lucky« ist weiblich

Beiträge: 27 727

Registrierungsdatum: 13. März 2010

Neigung: switch

Familienstand: Verheiratet

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4

Freitag, 28. August 2015, 08:48

Ich finde es wie immer sehr einfühlsam und anschaulich geschrieben. man fühlt sich so als wäre man dort. Danke fürs teilhaben lassen.
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Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen.
(Heinrich Heine)