Als Schülerin hab ich mal im Chor gesungen, so etwa bis zum Alter von 13, dann lange nicht mehr. Später in unserem Hain hab ich dann auch mal die "Vorsängerin" geben dürfen (ich singe eine Zeile vor und die anderen singen sie nach), das allerdings weniger wegen meiner gesanglichen Fähigkeiten (die sind eher eher mäßig), sondern weil ich ein gutes Gedächtnis habe und mir auch fremdsprachliche Lieder mit 20+ Strophen gut merken kann, wenn's denn sein muß.
Oft hatten wir auch Lieder, die sehr einfach zu singen sind und wo jeder, dem eine neue Zeile einfällt, die einfach singt, sobald die Zeit dafür da ist, dann wieder Refrain, dann wieder neue Zeile von jemand anders... Das gefällt mir im Grunde besser als dirigirtes Chorsingen, weil es weniger darum geht, ein möglichst virtuoses, hohes Niveau zu erreichen (das überlasse ich gern den Profis) als um das Gemeinschaftserlebnis und die Tatsache, daß wir alle gleichberechtigt sind. "Fehler" gibt es da nicht, und wenn jemand keinen Ton halten kann, ist es nicht schlimm, beim Refrain renkt sich das wieder ein...
Manchmal haben wir auch nur reihum unsere Namen gesungen, das ist auch sehr schön; die dabei von selbst entstehenden Harmonien sind ganz besonders reizvoll und kommen meinem Sinn für geordnete Anarchie sehr entgegen
Heute singe ich meistens nur noch im Auto oder in der Küche, dann am liebsten irische, englische, schottische Volkslieder aller Art oder auch mal neopagan folk, Rätsel- oder Kinderlieder, und neulich nach der Nachtschicht hab ich mir selber ein englisches Wiegenlied vorgesungen ("Dance to your Daddy"), das half mir ganz gut, runterzukommen. Ich muß mal probieren, ob ich das auf meiner kleinen Harfe begleiten kann. Ansonsten singe ich nicht für andere Leute, es sei denn, sie wollen sich das wirklich antun. Mein Angebeteter hört meine Stimme aber ganz gern, glaube ich...