Hallo zusammen.
Der eine oder andere kennt es sicher. Man sieht etwas, riecht etwas oder hat nach langer Zeit einmal wieder etwas in der Hand und schon fühlt man sich für einen ganz kurzen Augenblick Jahrzehnte zurückversetzt.
Ich spreche jetzt von „normalen“ Dingen, also nicht davon dass z.B. ein Kochlöffel bestimmte Assoziationen aus jungen Jahren hervorruft.
Mir erging es in letzter Zeit gleich mehrfach so.
Z. B. als ich die Woche im Supermarkt einen Becher
Grafschafter Goldsaft (Zuckerrübensirup) für den weihnachtlichen Sauerbraten gekauft habe. Das Produkt sieht noch fast genau aus wie in meiner Kindheit (die Becher waren damals allerdings gefühlt etwas „pappiger“ und weniger mit Kunststoff stabilisiert).
Eigentlich eine Banalität, aber für einen ganz kurzen Moment fühlte ich mich an die gute alte Zeit (oh weh, jetzt kling ich auch schon wie ein gegenwartsmüder Senior) erinnert.
In eine Zeit, als meine Oma mit dem Rübenkraut, wie man im Rheinland zum Rübensirup sagt, ihre Sauce für den Rheinischen Sauerbraten angerührt hat, während die ganze Wohnung von diesem unfassbar leckeren Geruch erfüllt war.
Anfang des Monats war ich nach sehr vielen Jahren aufgrund von sanftem Gruppenzwang mal wieder auf einem Weihnachtsmarkt. Der Duft der gebrannten Mandeln hat einen ähnlichen Effekt auf mich wie der oben beschriebene.
Und als dann noch jemand
vor ein paar Tagen auf
Ministeckzu sprechen kam, da merkte ich wieder mal wie viele schöne Erinnerungen, Erlebnisse und Assoziationen im fortschreitenden Alter in den tiefsten Schubladen des Bewusstseins verschwunden sind.
Doch ein bisschen werde ich mir dieses klitzekleine Stückchen Kindheit in meiner Seele erhalten. Und zwar so lange, bis sie mich irgendwann einbuddeln.
Danke für's Lesen,
Sascha
P.S.: Vor einigen Wochen hat eine Unterhaltung hier im Forum dafür gesorgt, dass mir die "
Mundorgel" wieder ins Gedächtnis kam. War irgendwie unsere Variante von DSDS.