Das ganze Zimmer ist ist vom
Kerzenlicht zart beleuchtet. Durch die flackernden Kerzen scheinen
sich die Wände zu bewegen. Das Kaminfeuer knistert leise vor sich
hin. In der Tasse dampft der Teepunsch. Es duftet nach Zimt und
Orangen. Ich sitze vor meinem Kamin und nehme einen großen Schluck
Teepunsch. Warm rinnt es die Kehle herunter und verteilt vom Magen
aus die wohlige Wärme im ganzen Körper. Eine tiefe Zufriedenheit
überkommt mich. Mit den Weihnachtsvorbereitungen bin ich in diesem
Jahr bereits früh fertig. Ich blicke auf meine schlafende Frau und
sehe, das ich sie besser zudecken muss. Während ich sie vorsichtig
zudecke und ihr eine Locke aus dem Gesicht streiche, knurrt sie wie
ein Kätzchen. Sie sieht aus wie ein schlafender Engel.
Leise setze ich mich wieder vor den
Kamin. Im Hintergrund ist leise Musik zu hören. Unweigerlich muss
ich an meine Kindheit denken. An die schöne und vor allem ruhige
Weihnachtszeit. Viel hatte wir damals nicht aber Weihnachtstimmung
war auch damals schon kostenlos. Wir hatten auch nie das Gefühl es
fehle uns an etwas. Die Winter, Ende der fünfziger Jahre waren
kälter und ich kann mich nur an ein Weihnachten erinnern, an dem
kein Schnee lag. Die Fenster waren mit Eisblumen bedeckt. Um nach
draußen sehen zu können hat meine Mutter ein Fünf Markstück auf
dem Herd erwärmt und gegen die Fensterscheibe gedrückt. Kreisrund
waren die Eisblumen geschmolzen. Der Anblick der wirbelnden
Schneeflocken lies das Zimmer noch wärmer erscheinen. Im Herd
brutzelten Bratäpfel. Damals gab es nicht köstlicheres als
Bratäpfel. Damals musste ich ein Weihnachtsgedicht lernen. Ich
glaube ich kann es noch heute:
Kiekes wat is de Himmel so rot,
dat sünd de Engels, de backet dat
Brot.
De backet den Wienasmann sein Stuten,
för all de lütten Leckersnuten.
Nu flink de Tellers ünners Bett,
un lecht jo hen, un wess recht nett.
De Sünneklaas steit vör de Dör,
De Wienasmann de schickt em her.
Un wat de Engel häv backt, dat schalts
du proberen,
un schmeckt di dat god, so hört se dat
geern.
Es wird Zeit. Das ich in den Backofen
sehe. Ich backe gerade Pfefferkuchen, nach dem Rezept meiner
Großmutter. Ich wünsche euch allen ein gesegnetes und ruhiges
Weihnachtsfest.
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.
Spankingträume
