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Manfred57

spankender Untoter

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1

Freitag, 14. Juni 2019, 19:19

Für tauernde Angehörige

Das war nicht das Richtige für mich. Das war keine Hilfe für trauernde Angehörige sondern eine reine sakrale Veranstaltung. Zuerst gab es Kaffee und Kuchen. Kuchen esse ich nicht aber der Kaffee war gut. Dann hörte es aber schon auf mit dem Guten. Ich wurde allen vorgetellt und als Einer der froh ist, das seine Frau nun in Gottes Reich ist. Ich habe mir auf die Zuinge gebissen und warscheinlich geknurrt. Dann sollten wir ein Lied singen. Ich kann im Moment weder Musik ertragen geschweige auch noch singen. Dann wieder "es ist Gottes Wille, wenn jemand diese Welt verlässt". Ich war kurz vor dem Explodieren. Dann kam ein alter Mann, der bereits vier seiner Frauen in Gottes Hand gegeben hat. Das sah man ihm auch an. Er sah aus wie die Mumie Ramses des zweiten. Er erzählte mit wieviel freude er seine vier Frauen gottes Gnade überlassen hat. Da habe ich die Veranstaltung verlassen.

Ich verstehe nicht was das ganze soll. Soll das eine art Trost sein. Ich kann keine Freude empfinden, das meine liebe Frau gestorben ist. Am liebsten hätte ich der versammelten gemeinschaft mal gründlich meine Meinung in aller Deutlichkeit gesagt. Mir ging es viel schlechter wie vorher. Lieber heule ich jede Nacht das kissen nass als noch einmal so etwas miterleben zu müssen.
Manfred
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Christian

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2

Freitag, 14. Juni 2019, 20:23

Es tut mir leid, dass dieses Treffen so gar keine Hilfe für dich war. War dies ein von der Kirchengemeinde organisiertes Treffen?

Vielleicht findest du ja noch eine weniger "religiös angehauchte" Treffmöglichkeit für Witwen und Witwer.

miri

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3

Freitag, 14. Juni 2019, 20:54

mir(i) tut es auch sehr leid. da waren wohl ziemlich unsensible Menschen am werk. ich habe aber das gefühl, dass du ziemlich genau weißt, was du brauchst und was dir gut tut. nur an geduld mit dir selbst fehlt es dir wohl ein bisschen. ;)
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

Manfred57

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4

Freitag, 14. Juni 2019, 22:34

hallo miri,
Ich weiss nicht was die Leute unter Hilfe zur Trauerbewältigung verstehen. Das war eine Veranstaltung der Evangelischen Kirche. Die haben es vieleicht gut gemeint und wussten es wohl auch nicht besser. Ich weiss sehr genau was ich will. Ich will das es nicht mehr so weh tut. Es sind immer die erinnerungen die allles wieder aufwühlen. Ich bin dabei alle Sachen meiner Frau insbesondere Kleidung zur Kleiderkammer zu bringen. Es ist zum Teil sehr teure Kleidung, die man nicht einfach wegwerfen darf. Es gibt ja Menschenl, die auf solche Spenden angewiesen sind. Ich behalte nur noch ein par andenken. Die Fotos werde ich später sortieren und ordnen. Das es hat mich zum Beispiel überwindung gekostet die Strickjacke meiner Frau, die noch immer in der Küche überm Stuhl hing und die ich ihr immer angezogen habe wenn ihr Kalt war, wegzunehmen.

Wenn ich beim Waschen der Wäsche auf ihre dicken Socken stoße, muss ich immer daran denken, das ich nachts manchmal wenn sie anfing zu zittern ihr die Socken über ihre Füsschen gezogen habe damit sie nicht friert, Konnte ich die Socken nicht mehr los lassen und habe stundenlang geheult. Meine Frau und ich waren wie eins. Jeder von uns fühlte für den Anderen. Wir haben uns von Anfang an Wortlos verstanden. Sie war meine große Liebe, und ich war ihre. Der tot hätte uns nicht trennen dürfen. Das war uns beiden klar aber der tot fragt nicht wann er kommen soll. Er kommt wann er will. Er holt meistens nur einen und lässt den anderen zurück.

Wer so eng in Liebe verbunden war wie meine Frau und ich, der kann eigentlich nicht alleine weiterleben. Ich bin aber zum Weiterleben verdammt. Ich habe auch meiner Frau gegenüber noch verpflichtungen, von denen mich nur mein eigener Tot entbindet. Ihr Grab muss gepflegt werden. Sie hat Gedichte geschrieben, die ich ordnen muss. Sie hat schöne bilder gemalt, sie hat Puppen und andere schöne Dinge gesammelt. Sie war in jeder Hinsicht eine sehr schöne und außergewöhnliche Frau , deren Andenken ich bewaren muß. Ich habe viel zu erledigen und da ich sehr viel Sport gemacht habe werde ich leider noch eine ganze Weile leben müssen. Ich mus sehen wie ich damit klar komme. Manchmal geht es schon ganz gut. Dann kommen aber auch wieder Stunden an denen ich die Tränen nicht mehr halten kann. Das wird vermutlich noch sehr lange so bleiben. Ich hoffe ich halte es aus.
Danke für eure lieben Worte
Manfred
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Sato

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5

Freitag, 14. Juni 2019, 22:47

Lieber Manfred,

Es gibt leider keine Abkürzung, aber es wird langsam erträglicher werden. Das weißich aus eigenem Erleben.

Es wäre doch auf der anderen Seite noch unendlich trauriger, wenn jemand keine so schöne Erinnerungen hat.

Auch wenn du jetzt weinst, wenn du dich erinnerst, eines Tages werden dich diese Erinnerungen hauptsächlich wärmen, tief erfüllen und die Trauer wird zurück treten durch die Gewissheit, etwas so schönes erlebt gehabt zu haben.

Und allein nur um dich zu erinnern, wird es sich lohnen, zu leben.
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

6

Freitag, 14. Juni 2019, 23:17

Ich schicke dir einfach mal liebe Gedanken, weil ich sonst gerade keine Worte habe.
:rose: :arms:
Sei was du willst, aber was du bist, habe den Mut es ganz zu sein. :sonne:

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