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Sato

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Mittwoch, 28. August 2019, 10:29

Die Wahrheit über die Waldbrände in Brasilien ist etwas komplizierter. Und trotzdem ein Glücksfall...

Vorausgeschickt - dies ist kein Empörungsthread, auch keine Anklage, ich denke, viele Beteiligte zb das Hilfsangebot der EU - NGOs, Umweltorgas etc sind völlig zu Recht auf Alarmstufe. Bolsonaro und Teile der Lebensmittelindustrie mögen sicher der Umweltschutz am A...vorbei gehen, andererseits braucht Brasilien aber auch für seine Menschen Einkommen, sie haben gerade eine schwere Rezession hinter sich. Auch brauchen wir das Freihandelsabkommen Mercusor mit Latinamerika und umgekehrt noch dringender - es scheitern zu lassen als Druckmittel ist nicht nur fahrlässig, sogar schädlich für alle Beschäftigten in diesen Zonen. Es darf natürlich als Druckmittel benutzt werden, aber nicht scheitern

Soweit der Vorlauf, um nicht verwechselt zu werden. Mir ist wichtig, dass diese Infos bekannt sind, bevor sie dazu benutzt werden, die ganze Sache mal wieder als grün - versiffte Fakenews darzustellen und zum zweiten, dass es keinen Grund gibt, in extreme Depression zu verfallen - wie immer, sind das meine Gründe für viele Postings

Wissen sollte man zum Ersten, dass die gerade in social media verbreiteten Karten nur Zeichnungen sind, die eigentlichen Brände sind so extrem klein, dass sie kaum zu sehen wären und manche werden auch nie aus dem All sichtbar werden, weil sie im Unterholz statt finden. Diese Karten sind also eine vereinfachte Darstellung, allerdings nicht grundsätzlich falsch, nur die Größenverhältnisse stimmen nicht und das Ausmaß ist dadurch etwas dramatisiert. Dahinter steckt aber kein böser Wille, wie von bestimmten Seiten sicher unterstellt würde, sondern der Versuch, dass medial in sichtbare Formen zu bringen. Ein Brand von zB 100 auf 100 m hätte auf der Karte nur 3 pixel , zu klein für TV, FB etc. Der wahre Schaden wird auch erst in 1 Jahr wirklich erfassbar sein

Zweitens sind die Waldbrände vorallem auf landwirtschaftlich genutzem Gebiet, weniger im Urwald

Drittens gehen die Wäldbrände im Prinzip massiv zurück: Von Januar bis August 2005 loderten in Brasilien an 268.119 Stellen Feuer, im gleichen Zeitraum 2019 dagegen nur an 154.000. Ein signifikanter Rückgang. Das geht auf das Schutzprogramm der brasilianischen Behören und Umweltaktivisten sowie die für manche bösen NGOs zurück

Trotzdem gibt es keinen Grund, die ganze mediale Aufmerksamkeit zu verurteilen - im Gegenteil, sie ist sogar ein Glücksfall.


Denn Bolsonario hat ja gerade die Schutzprogramme für die Wälder gecancelt und will Brasilien zurück in die Zeiten der Militärdiktatur führen, wo die oben genannten Zahlen her stammen. Er tritt die Rechte Indigener mit Füßen und gibt den Regenwald zum Abschuss frei. Übrigens - letzte Meldung: Trump will die Wälder in Alaska abholzen lassen von seinen kapitalistischen Freunden

Denn diese Backlash zurück zu großer Ausbeutung des Urwalds für unseren Fleischkonsum hier zb würde ein massiver Schaden für die Menschheit. Zur Zeit wird eine Fläche der Größe ganz Östereichs mit Soja für Europa bepflanzt, dass hier an Tiere verfüttert wird.

Wir können also konkret selbst was tun - weniger Fleisch essen zb

Quelle
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HelmutJc

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Mittwoch, 28. August 2019, 11:12

Die Fakten will doch keiner wahrnehmen. Zuviele Menschen wollen Fleisch, weil das Wohlstand bedeutet. Zu viel Völker Jammern wenn die Geburtenzahlen zurück gehen. Zuviele regen sich auf wenn Arbeit von Zugewanderten gemacht wird für die das Volk nicht genug Arbeiter hat. Hurra uns gehts doch Gold.
Es ist wie es ist doch es bleibt nicht so.

Sato

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Mittwoch, 28. August 2019, 11:33

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Mittwoch, 28. August 2019, 22:49

Danke für deinen Einblick, den ich aber nicht als Glücksfall betrachten möchte.
Auch wenn die Bilder bearbeitet sind, finde ich es schlimm was täglich, wöchentlich, monatlich und jährlich unwiderruflich zerstört wird.

Lieber wäre mir in Brasilien ein Präsident der sich der globalen Bedeutung seines Landes, insbesondere der Bedeutung seiner Natur bewusst wäre, sich nicht defensiv den exterritorialen Forderungen stellen, sondern offensiv mit seinen Schätzen hausieren würde.

dann könnte auch der Aspekt der Wirtschaftlichkeit vernachlässigt werden, der im Hinblick auf den Umweltschutz ohnehin in frage gestellt werden muss.
Wenn wir und dem Sklaven der wirtschaftlichen Betrachtungsweise machen, müssten wir weiterhin an Saar und Ruhr Steinkohle abbauen und den Feinstaub der Braunkohle weit über 2038 hinaus in die Luft blasen.
Es wäre an der Zeit, der Globalisierung nicht nur in Hinsicht der Wirtschaftlichkeit zu dienen, sondern auch der Umwelt zu liebe Sorge zu tragen.
Mehr,nicht nur über Spanking unter www.vanillaandspicy.blogspot.com

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