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Manfred57

spankender Untoter

  • »Manfred57« ist männlich
  • »Manfred57« ist der Autor dieses Themas

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Registrierungsdatum: 10. Juli 2008

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1

Donnerstag, 21. November 2019, 18:55

Sauwetter

Noch zögernt stehe ich am Ende meines Grundstücks und sehe in den Sturm und Regen übers Feld. Es ist nicht einladend aber ich abe wohl keine andere Wahl. Ich muß füttern gehen. Die Vegetation ist schon sehr früh in diesem Jahr abgefressen, so das es für das Wild nicht leicht ist etwas fressbares zu finden und Hunger tut weh, wie ich am eingenen Leib mehrfach erfahren musste. Das Rehwild kommt schon in die Gärten und frisst die Rosenstöcke an. Das ist ein Zeichen dafür, das die Notzeit für das Wild begonnen hat. Sonst meiden die Rehe die Nähe der Menschen. Ich lege noch ein par Scheite auf das Kaminfeuer und schließe die Kamintüren. So ist, wenn ich wieder komme noch genug Glut im Kamin. Ich ziehe meine Filzjacke an und setze meine Mütze mit Kinnriemen auf. Die weht mir wenigstens nicht vom Kopf. Nun nehme ich meine Sackkarre mit Futtergetreide und Eicheln, binde mir einen Ballen Stroh auf den Rücken und gehe los. Auf dem schlammigen Feld komme ich nur sehr schwer voran. Ein Blick zum Himmel. Es ist sehr dunkel für die Uhrzeit. Die Wolken hängen sehr tief und sind an der Unterseite ausgefranst, als hätte jemand ihnen die Bäuche aufgerissen, aus denen ein feiner Regen fällt. Durch den Sturm fühlt er sich wie Nadelstiche an, wenn er auf die Haut trifft. Der Schlamm klebt an den Stiefeln, so das die Sohle gefühlt immer dicker wird. Der Sturm erschwert das Atmen. Nach eier dreiviertel Stunde bin ich bei der Futterstelle. Sie war ganz leer gefressen. Höchste Zeit, das ich sie wieder auffülle. danach setze ich mich immer noch für ein Par Gedanken auf die Primmitive Bank die ich grob aus zwei Balkenstücke und einem Brett gebaut habe.
Ich bin Müde, habe aber noch keine Lust heim zu gehen. Die Häuser in der Ferne haben zum Teil schon die Weihnachtsbeleuchtung an. Irgent wie wird mir warm und wohlig zu mute. Mich treibet ja keiner mehr. Meine Frau ist Tot und es ist egal wann ich nach Hause komme. Ich kenne noch von Früher das Gefühl, wenn man Müde in seine Wohnung kommt, in der nur die Einsamkeit wohnt. Vor vielen Jahren, hatte ich einmal so ein Gefühl, das mir in all den Jahren nicht aus dem Kopf geht. Es war der Abend des ersten Weihnachtstages. Wegen des Sturmes musste ich im Hafen zwei Kräne in den Wind drehen und festzurren. Auf dem Flur traf ich die Frau, die über mir wohnte. Sie schleppte eine Kanne mit Heizöl die Treppe hinauf. Ich nahm ihr die Kanne ab und trug sie in Ihre Wohnung. Dort fiel mir auf, das sie keine Lampe an hatte sondern nur Kerzen. Ich füllte ihr noch den Ofen auf. Sie sagte, das ich mich nicht wundern solle, die haben ihr den Strom abgestellt. Sie bedankte sich für meine Hilfe und ich ging wieder. Beim Gehen sah ich in der Küche eine Scheibe Brot auf dem Tisch und ein wenig billige Margarine. Sie schien kein Geld zu haben.
In meiner Wohnung wollte ich mir das Abendessen machen. Als ich den gedeckten Tisch sah, überkam mich ein schlechtes Gewissen. Kurz entschlossen legte ich noch zwei Gedecke mehr auf den Tisch und ging die Treppe hoch, bis zu ihrer Tür. Dort war ich unsicher wie sie reagieren würde, klopfte aber und sie öffnete sofort. Ich sagte, das ich nicht gerne alleine esse und möchte sie und ihre Tochter zum Essen einladen. Zu meiner Überraschung sagte sie sofort zu, rief ihre Tochter und wir gingen gemeinsam in meine Wohnung. Die Beiden hatten tatsächlich großen Hunger. Nach dem Essen redeten wir über unser leben. Es war erschütternt unter welchen Umständen die Frau leben musste. In der Zwischenzeit war die Tochter am Tisch eingeschlafen. Wir legten sie auf mein Sofa und sie schlief gleich weiter. Eine Stunde Später sagte ich ihr,das wir auch schlafen gehen sollten. Sie erwiederte nichts, als ich sagte das sie bei mir schlafen kann und folgte mir in mein Schlafzimmer. Nach dem Gute Nacht Kuss, löschte ich das Licht und sie kuschelte sich an mich so langsan stieg in mir die Lust auf, aber bevor es zum Sex kam, waren wir beide eingeschlafen. Am nächsten Morgen gab es Frühstück bei mir. Beim Abschied sagte ich sie solle jeden Tag zum Essen kommen, bis sie wieder Geld hat. Drei wochen kamen sie zum Essen zu mir. Es war eine schöne Zeit. Nur zum Sex ist es zwischen uns nicht gekommen. Ich habe zwar nie etwas anbrennen lassen, aber es ergab sich nicht.
Der Regen wurde stärker und ich begab mich auf den Heimweg. Zu Hause angekommen war ich durch nass aber zufrieden. Ich zog mir trockene Sachen an, legte ein par Scheite Holz auf den Kamin und setzt mich mit Tasse und einer Kanne Teepunsch an den Kamin. Mit Blick auf den Platz, an dem meine Frau immer gelgen hat. Eine Träne rann mir die Wange herunter. Ich muss mich erst einmal ans Alleinesein gewöhnen.
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.

miri

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2

Donnerstag, 21. November 2019, 21:49

wie gerne ich dich wieder lese... diesmal noch mehr als sonst... ^^
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

avenZia

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3

Donnerstag, 21. November 2019, 23:55

Ach mein lieber Manfred
Unterwerfung ist das höchste Maß der Leidenschaft. Geboren aus der Liebe,
entstanden aus dem Vertrauen, erblüht sie im Einklang mit Demut, Gehorsam und Respekt...dem gegenüber, der die ihm zu Füssen gelegte Seele auf Händen trägt.
(unbekannt)


Freches Mädel

Der Name ist Programm :-)

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4

Sonntag, 24. November 2019, 03:54

Sehr schön geschrieben.
"Tu, was du für richtig hältst. Es wird immer Jemanden geben, der anders darüber denkt"
(Michelle Obama)

Sato

Erleuchteter

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5

Sonntag, 24. November 2019, 10:07

Heute 16 Grad. Am Alpenrand.... Nun ja
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

Klara

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6

Sonntag, 24. November 2019, 10:58

Was du (be)schreibst ist die Wärme, die beim Geben ins eigene Herz zurückkehrt. Davon hast du wahrscheinlich einen großen inneren Vorrat.
In diesem Sinn wünsche ich dir einen sehr schönen Sonntag.
I have seen too much. I haven't seen enough.
Radiohead