Ghosting

Lilli

...fee Nestflüchtling

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1

Mittwoch, 7. April 2021, 10:19

Unter Ghosting versteht man das Phänomen, dass sich bei einer Internetbekanntschaft einer der Partner plötzlich verpieselt, nicht mehr erreichbar ist oder ohne Angaben von Gründen den anderen aus heiterem Himmel sitzen lässt.

Das ist als Psychische Gewalt eingestuft, denn das Opfer leidet unglaublich und kann mit der Situation nicht abschließen, weil ja kein offenes Wort möglich war.

Der Ghoster ist meist zu feige und oder egoistisch, sich zu melden und schert sich einen Dreck um den Verlassenen.

Mit Tinder und Co findet man das immer häufiger. Aber vielleicht ja auch hier bei den Kontaktversuchen?
Kennt ihr das?

https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad

Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre der Brief kürzer geworden.
(Goethe oder Twain, man weiß es nicht)

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Frechdacs

handfester Haudacs

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2

Mittwoch, 7. April 2021, 10:31

Ich kenne dies, vor allem wenn man viel Zeit und Energie in den Aufbau einer Beziehung/Unterhaltung gelegt hat und - bäm - plötzlich kommt nichts mehr.

Ghosting ist ja ein Recht junger Begriff, doch gab es das Verhalten auch schon früher. Da hieß es nicht so.
Bereits vor Internet und Handy / WhatsApp würde ich von meinem Freund, also, dem Typen mit dem ich zu der Zeit ging, plötzlich geghostet.

Die Bezeichnung der psychischen Gewalt trifft es richtig gut, da mich sein Verhalten nicht nur verunsicherte, sondern ich fühlte mich immer schlechter je mehr Zeit verstrich und meine Kontaktversuche immer wieder ignoriert wurden. Das tat verdammt weh.
Vor allem macht man sich mit der Zeit vor Freunden lächerlich, wenn man seine Verhalten, damit verteidigt, dass er offensichtlich sehr beschäftigt ist. Für eine gewisse Weile hilft diese Selbstlüge, um sich etwas besser zu fühlen, obwohl man in seinem Inneren weiß, dass man auf gemeine Weise abserviert würde.

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Badguy

Bravinator und Quoten-Böser

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3

Mittwoch, 7. April 2021, 11:25

Ich kenne das von früher, als ich über die Spanking-Kontakte nach Partnerinnen gesucht habe.

Da brach nicht nur einmal nach sehr intensivem Mailaustausch ganz plötzlich und ohne Vorankündigung der Kontakt ab.

Ich habe weniger darunter gelitten, als ich mich darüber geärgert habe, offensichtlich wieder einem Spinner aufgesessen zu sein.

Aber mit der Zeit entwickelt man auch da ein Näschen, ob der Gegenüber real ist oder schauspielert.

Tatsächlich erachte ich das auch als eine Sauerei, Hoffnung und Interesse mit von vorne herein unredlichen Absichten zu schüren. Es ist wohl einer boshaften sadistischen Ausrichtung geschuldet.

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Lilli

...fee Nestflüchtling

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4

Mittwoch, 7. April 2021, 11:27

@frechdacs: das ist wirklich sehr böse, so ein Verhalten. Es geht bis ins Knochenmark, Menschen werden einfach konsumiert. Der Schaden, den sie angerichtet haben, begleitet vermutlich auch folgende Beziehungen.

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Lilli

...fee Nestflüchtling

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5

Mittwoch, 7. April 2021, 11:32

Zitat von »Badguy«

Aber mit der Zeit entwickelt man auch da ein Näschen, ob der Gegenüber real ist oder schauspielert.

Tatsächlich erachte ich das auch als eine Sauerei, Hoffnung und Interesse mit von vorne herein unredlichen Absichten zu schüren. Es ist wohl einer boshaften sadistischen Ausrichtung geschuldet.

Das genau glaube ich nicht. Vermutlich wird mit bester Hoffnung an die Sache herangegangen, aber dann wird der Ghoster von einer eigenen Dynamik überholt und weiß nicht, wie er sich verhalten soll.
Und macht dann einfach : nix.
Sehen muss er das Leid oder die Enttäuschung ja nicht.
Ich glaube eher nicht, dass es Sadismus ist, sondern Unfähigkeit, Charakterschwäche... So etwas in der Art.

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Sato

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6

Mittwoch, 7. April 2021, 12:16

Ja, ich schließe mich Lillis Sichtweise an. Das erscheint mir psychologisch als das näher liegende

Und ja, das gibt es schon lange. Im analogen Bereich sind das Ehegatten, die vom Zigaretten holen nicht mehr zurück kommen, erwachsene Kinder, die jeden Kontakt zu ihren Eltern abbrechen oder Beziehungsbeender, die grad noch kurz Bescheid geben, das Schluß ist, aber dann jede Erklärung und Kontakt verweigern. Ich las von einem Fall, da kam der Lebenspartner abends nach Hause und das Haus war leer geräumt, der andere blieb unauffindbar

Das ist recht traumatisch, ich finde, sehr deutlich schlimmer, als wenn eine sich anbahnende Spielbeziehung nicht zustande kommt über ein ghosting. Ausnahmen bestätigen die Regel natürlich

SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

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Lehrer

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7

Mittwoch, 7. April 2021, 12:53

Ich habe das schon häufig erlebt, in verschiedenen Phasen des Kennenlernens. Was die moralische Bewertung solchen Verhaltens anbelangt, sehe ich das Ganze differenziert: wenn erst wenige Nachrichten ausgetauscht worden sind und auf beiden Seiten noch kein emotionsbesetzter Kontakt (also einer, bei dem Hoffnung mitschwingt) aufgebaut wurde, finde ich es nicht problematisch. Man kann es dann vergleichen mit einem Gespräch in der Bar oder dem Zug, bei dem man am Ende einfach wieder auseinandergeht. In solch einer Situation verbalisiert man ja auch nicht, dass es nicht gepasst hat; dies versteht der andere auch so.

Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn man sich schon länger geschrieben und vielleicht schon ein erstes Treffen anvisiert hatte. In solch einem Fall gebietet es nicht nur der Anstand, dem Anderen ein paar Worte des Abschieds oder der Erklärung zu schreiben.

Ich gleich' in dieser Welt 'nem Tropfen Wasser,
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D'Artagnan

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8

Mittwoch, 7. April 2021, 13:15

Viele lieben das Suchen auch mehr als das Finden.

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Lilli

...fee Nestflüchtling

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9

Mittwoch, 7. April 2021, 13:16

Zitat von »Lehrer«

Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn man sich schon länger geschrieben und vielleicht schon ein erstes Treffen anvisiert hatte. In solch einem Fall gebietet es nicht nur der Anstand, dem Anderen ein paar Worte des Abschieds oder der Erklärung zu schreiben.

Und nur um diese Situation geht es!
Die Leute waren zum Teil zusammen im Urlaub...

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Horst

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10

Mittwoch, 7. April 2021, 13:53

Ich denke Kontakte abzubrechen ist mühsam, teilweise lernt man sich auch von einer Seite kennen, die man an sich nicht kennt und der man sich auch nicht stellen will.
Es ist bequemer einfach nichts zu tun.

Mehr ist da auf Seiten der Ghoster nicht, denke ich.
Bei den geghosteden könnte man den Rat geben, man kann nicht nicht kommunizieren. Nichtkommunikation ist eine Aussage.

Horst

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carsten

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11

Mittwoch, 7. April 2021, 13:54

Bei reinen Online-Bekanntschaften muss man als Mann, der mit einer Frau schreibt, immer ein Restrisiko einkalkulieren, dass es sich um ein Fake handelt. Wenn dann der Kontakt abbricht, tangiert mich das nicht so. Bei persönlichen Kontakten, die man wirklich gepflegt hat, wäre ich durch solch ein Verhalten wahrscheinlich schon etwas verletzt. Wenn man als Mann eine Anzeige lanciert unter 'Er sucht Sie' kann man eh davon ausgehen, dass man von vornherein vom gesamten Rest der Menschheit geghostet wird.

Der Mensch ist ein Possenreißer, der über Abgründen tanzt. (Honoré de Balzac)

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horstlg

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12

Mittwoch, 7. April 2021, 14:10

Ich glaube , dass bei dem "ghosting" viele unterschiedliche Gründe ausschlaggebend sind.
Manche haben Probleme offen zu sagen, dass sie keinen weiteren Kontakt mehr wollen.
Andere wiederum wissen nicht so recht, wie sie sich verhalten sollen.

Früher gab es eben das "analoge ghosting".
Da wurde einfach der Partner vertröstet, oder die Treffen konnten leider nicht stattfinden, weil immer wieder etwas dazwischen kam.
Ob das besser war, bin ich mir nicht so sicher!

Oder was auch häufig passierte: "Der Partner / die Partnerin sagte lange nichts und plötzlich ging es nicht mehr."
Man stellte dann fest, dass man den Partner / die Partnerin genervt hatte, ohne es selbst zu merken.

In solchen Fällen ist es einfacher den Kontakt abzubrechen. Man vermeidet Konflikte.

Darüber hinaus gibt es sicher noch zig andere Gründe.

In Bayern sagt man : "Es passte einfach nicht."
Damit muss man leben.

Menschen mit einer neuen Idde gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat. Mark Twain

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D'Artagnan

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13

Mittwoch, 7. April 2021, 14:13

Ich möchte die „Ghoster" nicht pauschal vorverurteilen.
So ziemlich jeder hat das Bedürfnis nach Partnerschaft, dem fehlenden Puzzleteil, was auch immer.
Aber wie es bei dem Wunsch nach einer Trennung schwerfällt den finalen Schritt zu gehen, fällt dieser auch schwer, wenn es darum geht zu sagen... „ja ich will", wobei ich diese berühmten drei Worte jetzt nur auf das eingehen einer Partnerschaft und nicht auf die Ehe verstehe.
Im verlinkten Beitrag ist öfter von Bindungsangst die Rede, und ich denke darin liegt Vieles begründet. Bindungsängste sind verbreiteter als viele glauben, und bestimmen unbewusst vielfältige Handlungsweisen. Ich musste 49 Jahre alt werden um zu erfahren dass auch ich damit zu tun habe, und habe seitdem einige Erklärungen für diverse meiner Verhaltensmechanismen (die jetzt nichts mit Ghosting zu tun haben) bekommen.
Natürlich möchte ich das Ghosting nicht schön reden, letztlich ist es das Fehlverhalten derer, die nicht gelernt haben, über ihre Gedanken und vor allem Gefühle zu reden, und das zum Leidwesen des/der Zurückgelassenen.
Umgekehrt stellt sich die Frage ob die Partnerschaft mit so jemandem wirklich erfüllend werden könnte oder der heilende Schmerz des Verlassen Seins das geringere Übel ist.

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Lilli

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14

Mittwoch, 7. April 2021, 14:17

Zitat von »D'Artagnan«

Umgekehrt stellt sich die Frage ob die Partnerschaft mit so jemandem wirklich erfüllend werden könnte oder der heilende Schmerz des Verlassen Seins das geringere Übel ist.

Vermutlich in der Summe nicht. Das sehe ich wie du.
Der Hauptpunkt ist aber ja, es wortlos und ohne Möglichkeit des anderen zu verstehen durchgezogen wird. Schon arschig im Ganzen.
Da sind bestimmt auf der Ghostseite noch unabhängige Leichen im Keller.

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nisha

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15

Mittwoch, 7. April 2021, 14:22

Im Prinzip gab es dieses Verhalten doch schon immer. Per Internet ist das nur alles einfacher.

Da werden langjährige Beziehungen per SMS beendet mit den Worten: "Es ist aus!"

Meine Erklärung ist auch, dass man sich keiner Debatte stellen will oder kann.

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Lilli

...fee Nestflüchtling

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16

Mittwoch, 7. April 2021, 14:25

Finde ich nicht. Früher konnte man nicht einfach "verschwunden sein". Da hatte man die Adresse, Festnetznummer usw.
Emailadressen kann man ändern, Handyanrufe ignorieren. Das ist durch die Anonymität erst möglich und damit heftiger.

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Badguy

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17

Mittwoch, 7. April 2021, 14:42

Wenn man schon gemeinsam in Urlaub war, sollte man wenigstens die Adresse des anderen haben. Wie man dann ghosten kann erschließt sich mir nicht?

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D'Artagnan

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18

Mittwoch, 7. April 2021, 14:45

Zitat von »Badguy«

Wenn man schon gemeinsam in Urlaub war, sollte man wenigstens die Adresse des anderen haben. Wie man dann ghosten kann erschließt sich mir nicht?

Die Frage habe ich mir auch gestellt

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nisha

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19

Mittwoch, 7. April 2021, 14:46

Den Unterschied verstehe ich auch nicht, bin wahrscheinlich zu oldschool.

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20

Mittwoch, 7. April 2021, 15:40

Ich denke es liegt doch an jedem selbst wie lange man das chatten,whats app schreiben mitmacht.Man merkt doch relativ schnell inwieweit die Chemie stimmt und möchte dann Festnetz-Nr,Adresse haben um genau da zu merken ob er oder sie ist "echt" ist.Wird das verneint weil..ah nee Festnetz habe ich nicht und Adresse hm ist mir noch zu früh,wäre ich schon vorsichtig...geschweige wenn ich mit dem oder derjenigen in Urlaub fahre

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Spanking Oase

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