Ist halt die Frage wie man Kampfund definiert. In Bayern fällt auch der Boxer häufig unter die Kampfhundeverordnung.
Meine Definition von Kampfhund:
Ein Hund der ursprünglich zum (widerlichen) Zweck der Tierkämpfe (Hund vs. Hund, Hund vs. Bulle, Hund vs. Bär, etc.) gezüchtet wurde. Der große Vorteil dieser Rassen ist, dass ihnen (Negativbeispiele folgen später) die Beißhemmung gegenüber dem Menschen rausgezüchtet wurde. Dazu muss man die Geschichte dieser Rassen kennen. Nehmen wir als Beispiel den (allerbösesten aller Kampfunde wenn es nach der öffentlichen Meinung geht) American Pit Bull Terrier (als Pit Bull werden mittlerweile ja fast alle "gefährlichen" Rassen bezeichnet).
Also, der APBT (wie ich den American Pit Bull Terrier im Folgenden bezeichnen werde) wurde ursprünglich für den Hundekampf (Hund vs. Bulle, wie der Name schon sagt) gezüchtet. Irgendwann fanden die Leute es jedoch spannender Hunde gegen Hunde antreten zu lassen. Der Kampfplatz dieser Hundekämpfe wurde als Pit (zu Deutsch: Grube, war zumeist wirklich eine Vertiefung im Boden, damit jeder der Zuschauer gut sehen konnte) bezeichnet.
Diese Hunde haben eine enorme Beißkraft und neigen dazu sich zu verbeißen, Gerüchte wie z. B., dass der APBT mehr Zähne habe als ein "normaler" Hund sind jedoch unter urbane Legenden zu verbuchen. APBTs haben lediglich einen ausgeprägten Kiefer und eine starke Muskulatur, insbesondere im Nackenbereich.
Die meisten Caniden (also Fleischfresser, zu denen zählen auch die Katzen jeder Größe) verbeißen sich in ihrer Beute und schütteln sie tot. Viele Hunde zeigen z. B. im Spiel mit toten Geganständen dieses Verhalten, das wird ein jeder Hundebesitzer bestätigen können.
APBTs wurde zu regelrechten "Kampfmonstern" herangezüchtet, was ja für die Praktiken der Hundekämpfe durchaus wünschenswert war (ich verdeutliche noch einmal mehr, dass ich diese Kämpfe verabscheue, bevor mir jemand auf die Idee kommt, dass ich derartige Sauereien als positiv empfinde). Diese Hunde sind kraftvoll, agressiv gegenüber anderen Hunden (meistens, wie bei anderen Rassen auch, ein Rüdenproblem) und beißfreudig gezüchtet worden.
So, und nun kommt es:
Die Beißfreudigkeit beschränkt sich bei dieser Rasse ausschließlich auf andere Hunde!
Ein APBT der sich im Hundekampf in seinen Gegner verbissen hatte musste ab einem gewissen Zeitpunkt (wenn z. B. der Besitzer des "Opfers" meinte sein Hund schwebt in Lebensgefahr) sich gefahrlos von dem anderen Hund trennen lassen. Das bedeutet, dass die Besitzer der Hunde in die Pit steigen mussten um ihre Hunde, die voll in Rage waren, trennen zu können.
Um dieses durchführen zu können musste den Hunden häufig ins Maul gegriffen werden, bzw. sie wurden anhand eines soganannten Breaking Sticks (eine Art Hebelinstrument aus Holz) voneinander getrennt.
Jeder Hund, der auch nur ansatzweise Anstalten machte nach seinem Herrchen zu schnappen wurde sofort aus der Zucht genommen, sprich an Ort und Stelle getötet.
Aufgrund dieser Tatsache wurde die Beißfreudigkeit gegenüber dem Menschen auf ein Minimum reduziert. Jeder APBT der nach seinem Herrchen schnappte war kein weiteres Zuchtmaterial mehr.
Mir ist vollkommen bewußt, dass dieses Kapitel der Rassebegründung absolut verabscheuungswürdig ist, aber auch andere Rassen (die meisten sogar, unerwünschte Merkmale wurden schlichtweg eliminiert) betrifft dies, nicht nur sog. Kampfhunde!
Der Kampfhund heutzutage gilt als kinderfressendes Monstrum. Und warum?
Klar, es gibt immer wieder Beißunfälle mit Hunden aller Rassen. Beim APBT verlaufen diese aufgrund seiner körperlichen (!) Rassestandards jedoch häufig tödlich.
Jedoch sterben jährlich mehr Menschen durch den allseits beliebten Schäferhund (der von Zucht aus eine gewisse Schnappigkeit, auch gegenüber dem Menschen, mit sich bringt) als durch diese bitterbösen Kampfhunderassen.
Jedoch sehe ich ein Problem (nun folgen die eingangs erwähnten Negativbeispiele). Durch diese Negativpresse vom "bösen Hund", sind diese Rassen vom Liebhaberhund zum Massenprodukt für Pseudogangster geworden. Mit jedem noch so agressiven Material wird gezüchtet, scheiß auf die Papiere, Hauptsache "Statussymbol Kampfhund" is da.
Gewisse Kreise züchten diese Rassen so, dass sie richtig agressiv gegenüber dem Menschen sind. Die Hunde werden "scharfgemacht".
Von daher stehe ich der Kampfhundeverodnung nicht nur negativ gegenüber, nein. Die Presse hat jeden Beißunfall derart gepusht, dass irgendwelche Idioten meinen diese Hunde seien eine Art Waffe.
Diese "bösen" Rassen haben dieses Image nur leider nicht verdient. Aber ich für meinen Teil hoffe, dass die Kampfundeverordnung den Straßendealer aus Kostengründen davon abhält sich einen kaputten, degenerierten Hund solcher Rassen zuzulegen. Diese Billighunde aus diversen Zuchten sind und bleiben tickende Zeitbomben (wenn sie auch nicht korekt erzogen werden), gerade ab einer gewissen Größenordnung!
Liebhaber, die den APBT schätzen, züchten die Agressivität gegenüber anderen Hunden mittlerweile wieder heraus. Die Agressivität gegenüber Menschen ist bei Kennern dieser Rasse niemals Thema gewesen.
Nur leider werden die Doofen nicht alle und die soganannten Kampfhunde damit zum Problem für die Gesellschaft. Danke liebe Bildzeitung. Ohne dich hätten irgendwelche dahergelaufenen Möchtegernluden und Dealer immer noch keinen Hund!