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Freitag, 28. Mai 2010, 22:29

Kann man sich vor der Liebe schützen?

Klingt blöd, aber es ist eine Frage, die mich schon länger bewegt. Kann man es wirklich, oder finden jene chemischen Prozesse im Gehirn, die einem die rosa Brille bescheren ohne eigenes Zutun statt?

Bisher habe ich es ganz gut hinbekommen, teilweise mit Mitteln, die nicht ganz der allgemeinen Fairness entsprechen, wie ich heute leider zugeben muß, sprich ich habe fast 3 Jahre einen Partner gehabt, dem ich zwar großen Respekt zolle und sehr gern hatte, aber ich habe ihn nicht geliebt. Es tat einfach gut einen Menschen um mich zu haben der ehrlich und zuverlässig ist, nach einigen sehr schlechten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht in Gestalt eines Ex Partners, der Schläge und Demütigung nicht nur im Spiel für normal hielt und mir alle paar Monate eine neue Liason vor die Nase setzte. Aber es war eben nicht die große Liebe.

Das einzusehen und zu letztendlich zu beenden hat einige Zeit gekostet und nicht lange danach ist es dann passiert. Ich habe mich verliebt und stelle mir seitdem diese Frage. Habe ich es einfach nicht mehr verhindern wollen, oder kann man es überhaupt aufhalten, außer man entscheidet sich dazu, wenn man es kommen sieht, dem anderen nicht nochmal zu begegnen?!

Was geschieht da im Kopf, das zwingend dafür verantwortlich ist, dass man wie ein Idiot zuhause sitzt und das Telefon hypnotisiert, damit man nicht etwa auf dem Klo sitzt, wenn der andere anruft? Warum tut man sich den Iron Man des Kennenlernens, hinterfragens, sehnsüchtig warten und so weiter immer wieder an? Warum versucht man die Seele eines Mannes zu ergründen, was übrigens fatal an Topfschlagen in einem Minenfeld erinnert ( wer hat eigentlich behauptet, dass die einfach wären?) Arrangiert sich immer wieder aufs Neue mit Altlasten. Klar man will nicht allein bleiben, aber was ist denn nun dafür verantwortlich, dass sich schützen so schwer wird, wenn irgendwann der vermeintlich "Richtige" vor der Tür steht?

miri

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2

Samstag, 29. Mai 2010, 06:52

ich glaube, dass es daran liegt, dass wir schlicht darauf angelegt sind. ohne liebe (im großen wie auch im kleinen) würde unser menschliches zusammensein nicht funktionieren. babys würde kein nest gebaut, jeder teenager vor die tür gesetzt und noch mehr alte leute würden besuchslos in altersheimen vor sich hin vegitieren. da steckt ein guter plan dahinter, glaube ich und schützen kann und braucht man sich deswegen nicht. liebe ist und bleibt das höchste.

hätte noch ne menge dazu zu sagen -ist ja nen seelsorgethema- aber dann würde es ne predigt. deswegen mach ich hier mal lieber nen cut ;)
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

Merlin

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3

Samstag, 29. Mai 2010, 13:39

Man kann sich vor Liebe nicht schützen. Man kann sie ausblenden, sie ignorieren. Was macht man dann?
Sich selber ausblenden, sich selber ignorieren.
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....

4

Samstag, 29. Mai 2010, 15:05

Ich habe 2 Mal in meinem Leben richtig geliebt.

Und bin 2 Mal so verletzt wurden, das ich fast zugrunde daran ging.

Mein Leitspruch heisst daher:

"Nie wieder lieben, denn Liebe tut weh"



Bis jetzt ist es so, das ich das 2. Mal noch immer nicht ganz verkraftet habe.

Also schützt es mich zumindest im Moment vor einer neuen "Dummheit". :(
Berühre nie ein Herz, wenn du nicht bereit bist , es zu lieben.
---------------------------------------------------------------------------------------------
Ohne die Tränen in unseren Augen, gäbe es keinen Regenbogen in der Seele !

Der_feine_Herr

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5

Samstag, 29. Mai 2010, 15:23

Einerseits: Die Liebe findet einen immer, egal wie gut
man sich versteckt.
Andererseits:
Das Spiel heißt Verführung und wer sich
verliebt, verliert.
Aber: Auf Schönheit gebaute Liebe stirbt so
schnell wie die Schönheit.
Denn: Es gibt auf der ganzen Welt kein anderes Mittel, ein Wesen schön zu machen, als es zu lieben.
Weil: Liebe ist die wunderbare Gabe, einen Menschen so zu sehen, wie er nicht ist.
Deshalb: Liebe hat nichts damit zu tun, was man
bekommen möchte, sondern nur mit dem, was man selbst geben will.

Also: Wenn du geliebt werden willst, liebe selbst!

Manfred57

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6

Samstag, 29. Mai 2010, 15:54

Vor der Liebe kann sich keiner schützen. Warum auch. Ohne Liebe gäbe es kein Leben auf dieser Erde. Oder wie Schiller zu sagen Pflegte: Nimmt die Liebe erst ihren Lauf, hält sie weder Tod noch Teufel auf.
Beginne jeden Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir.

ruDi

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7

Samstag, 29. Mai 2010, 16:15

Vor der Liebe kann, soll und darf man sich nicht schützen, wie auch, sie kommt. Ist sie da gilt es sie zu bewahren, zu hegen und zu pflegen wie ein Plänzchen im Gartenbeet. Denn auswachsen wird sie nie.
Mit Mut, Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ruDi« (29. Mai 2010, 16:24)


8

Samstag, 29. Mai 2010, 17:05

Nee, vor der Liebe kann man sich nicht schützen.
Man kann gegen sie ankämpfen, versuchen sie zu ignorieren, sich selbst einreden da wären tausend andere Gefühle, aber doch keine Liebe.
Hilft alles nix! Wenn sie von einem Besitz ergriffen hat, ist man (frau) ziemlich machtlos gegen dieses starke Gefühl.

Kapitaen66

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9

Samstag, 29. Mai 2010, 17:37

Des Menschen Wille ist ein Himmelreich! Natürlich kann man sich vor der Liebe schützen, z.B. wenn man etwas neues auf einmal noch mehr liebt als das alte. Die Liebe kann auch so stark sein, dass man sich gerade deshalb vor ihr schützt. Liebe, Hass, Eifersucht u. Blindheit liegen sehr eng beieinander. Der klare Verstand und der Wille können meiner Meinung nach auch die Liebe besiegen.

cat_cucumber

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10

Samstag, 29. Mai 2010, 18:10

In dem Buch, "die Märchen von Beedle dem Barden", von J.K.Rowling, gibt es ein Märchen namens "des Hexers haariges Herz.

In diesem Märchen wird von einem Hexer erzählt, der das Verhalten seiner verliebten Altersgenossen als lächerlich empfindet und daher beschließt sich mit einem Zauber für immer vor dieser Schwäche zu wappnen. Als aber seine Altergenossen anfangen zu heiraten und Kinder zu bekommen, merkt er, dass er auch eine Frau braucht um bei den wohlhabenden Menschen mitreden zu können. So beginnt er einer feinen Dame den Hof zu machen, ohne dabei irgendetwas zu empfinden. Alle halten die beiden für ein perfektes Paar, nur die Frau zweifelt daran, dass der Hexer tatsächlich ein Herz besitzt. Als sie diesen mit ihrer Angst konfrontiert, führt er sie hinunter in ein Keller, wo er, in einer Glastruhe aufbewahrt, sein Herz versteckt hielt. Dieses war durch die Jahre der Verbannung trocken und haarig geworden. Die Dame fleht ihn an, sein Herz wieder einzusetzen und so tut er. Doch das Herz war so gierig nach Liebe geworden, dass der Hexer wahnsinnig wurde. Später fand man die Jungfrau tot am Boden, ihr Herz in der Hand des Hexers. Dieser versucht dieses reine Herz, voller Liebe, gegen sein eigenes verkümmertes auszutauschen, doch kein Zauber nützt. In seinem Wahnsinn nimmt er das Messer und sticht auch sich das Herz heraus.

Mir hat dieses Märchen, so grausam es auch ist, sehr gut gefallen.

Ich denke, so ganz ohne Liebe kann man nicht leben. Früher oder später wird man wahnsinnig dabei...

:katze:
Es wäre dumm sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum. (M.Aurelius)

avenZia

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11

Samstag, 29. Mai 2010, 19:03

Ich persönlich glaube, dass man sich vor echter Liebe nicht schützen muss.

Was uns verletzt sind doch unerfüllte Erwartungen und Wünsche die man auf ein Gegenüber überträgt.
Werden die nicht erfüllt bleibt nichts als Schmerz und Enttäuschung. Oder die Liebe ist einseitig, der eine sieht nicht, das es Selbstverliebtheit oder Eigennutz ist was er da betreibt und gesteht dem anderen seine offenbar so tiefen Gefühle, die leider nichts als Wunschdenken sind und sei es der Wunsch an sich selbst lieben zu wollen (aber nicht zu können). An dieser Stelle kann man sich ganz sicher hinterfragen und mit etwas Geschick auch davor schützen.
Vor was man sich eher schlecht schützen kann ist das Verliebtsein, das ja bekanntlich mir Liebe noch sehr wenig, manchmal gar nichts am Hut hat.

Echte reine Liebe tut einem weder etwas an, noch genehmigt sie einem anderen etwas anzutun, insofern gibt es keinen Grund sich vor ihr zu schützen.
Unterwerfung ist das höchste Maß der Leidenschaft. Geboren aus der Liebe,
entstanden aus dem Vertrauen, erblüht sie im Einklang mit Demut, Gehorsam und Respekt...dem gegenüber, der die ihm zu Füssen gelegte Seele auf Händen trägt.
(unbekannt)


12

Samstag, 29. Mai 2010, 19:14

Das ist wirklich eine gute Frage, die ich mir in letzter Zeit auch schon öfters gestellt habe. Ich denke so richtig schützen kann man sich nicht. Und in gewisser Weise ist es manchmal auch ganz gut, dass man nicht bei allem mitbestimmen kann. Man lässt sich immer wieder auf das andere Geschlecht ein, wird geliebt, vielleicht enttäuscht und dann stellt man sich immer wieder die Frage: Warum lasse ich mich eigentlich immer wieder darauf ein? Und ich denke diese Frage kann uns niemand beantworten. Manchmal ist es auch ganz gut, dass wir nicht mitbestimmen können, denn sonst wären vielleicht viele Situationen und Momente nie so passiert, die im Nachhinein doch ganz schön gewesen sind.

namie67

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13

Samstag, 29. Mai 2010, 19:36

Ich kenne dieses Gefühl, sich vor Liebe schützen zu wollen nur zu gut. Ich war 16 Jahre verheiratet und es endete sehr unschön. Wahrscheinlich weil wir die Trennung viel zu lang herrausgezögert haben.
Meist ist eine Trennung für einen der beiden Partner schlimmer als für den anderen, sei es weil der andere noch immer liebt oder einfach angst hat plötzlich allein dazustehen.
Auch ich wollte mich nie wieder verlieben, weil ich Angst hatte verletzt zu werden.
Aber man kann und sollte seine Gefühle nicht unterdrücken...denn was bleibt denn dann noch. Ich will keine "grieskrämige Alte" werden. Ich will Leben, glücklich sein.
Es war doch nicht die ganze Zeit schlecht...es endete nur schlecht...es gab auch eine schöne Zeit...und daran sollte man denken...an die schönen Dinge!

Selten gibt es Liebe die ein Lebenlang hält...genießt die Zeit, die ihr miteinander habt.

Sato

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14

Samstag, 29. Mai 2010, 20:53

avenZia hat mir aus dem Herzen gesprochen .-)

Was zu sagen bleibt: es wurde nicht definiert, was wir unter Liebe' verstehen sollen. Vorher kann man eigentlich kaum darüber reden.

Der biochemische Vorgang, an den wohl erstmal alle denken, dürfte in der Tat wenig aufhaltbar sein, es geht evtl, wenn man schnell genug die aufkommende Reaktion weg drängt

Ansonsten – der wichtigere Teil ist für mich, das 'liebend sein' mir wichtiger ist als das 'geliebt werden', was nicht heissen soll, das ich das letztere nun als unwillkommen begreife. Aber zu lieben heisst einfach, einfühlsam zu leben, Leid, Freude, bzw das 'existent sein' aller lebendigen und materieller 'Natur' um mich herum wahr zu nehmen, eben offen zu sein. Und gelegentlich auch mal ohne eigenen Gewinn oder Vorteil für den anderen etwas zu tun, ganz egal, ob dafür etwas zurück kommt oder nicht.

Das muß nicht ein Liebespartner sein - es ist schön, sich möglichst jedem Menschen so offen zu nähern, denn nur dann öffnen sich die anderen auch und es kommt zu tieferen Begegnungen, die sehr kruz sein können und doch das Leben lebenswert machen! Jemandem die Tür auf halten, im Fahrstuhl anlächeln, von allein auf andere zu gehen, humorvoll sein, helfend. Ohne Erwartung eines Gewinns. Wobei man doch fast immer eine Freude auslöst, und damit etwas zurück bekommt.

So kann man sich über einen Baum freuen, über ein Tier oder über das unvorstellbare Universum und spüren, das man immer geschützt und nie allein ist. Viele Menschen leben ohne eine Liebesbeziehung aber deshalb noch lange nicht ohne Liebe, liebend sein, dafür gibt es Gelegenheit genug und das macht mein Leben tief!!

Wenn ich in eine Liebesbeziehung gehe, möchte ich alles aufmachen, egal, ob ich verletzt werde. Natürlich hab ich Angst davor, aber was kann mir letztlich schon passieren? Ja, kann weh tun, na und? Schmerz und Leid sind unvermeidlich im Leben, soll ich deshalb den anderen Teil des Lebens, der aus Freude besteht, auch ruinieren und auf niedrigste Sicherheitsebene runter fahren? Zum Hoch gehört nun mal das Tief dazu, das eine gibt es nicht ohne das andere.

Allerdings muß man sich erstmal selbst lieben, annehmen und versöhnlich mit sich sein, sonst kann man gar nicht jemand anderen lieben. Danach kann man eigentlich gar nicht mehr anders, als liebend zu sein – meine Erfahrung! Und das Leid kann auch nicht mehr so groß sein, denn:

Ich mit all meinen schöpferischen Möglichkeiten, mein Leben zu gestalten, werde immer übrig bleiben, bis zum letzten Atemzug! Halte ich aus Angst zurück, wird sie nur immer größer! Das ist schade, schliesslich haben wir (wahrscheinlich) nur dies eine Leben.
SM ist, wenn man trotzdem lacht

"In der Liebe versinken und verlieren sich alle Widersprüche des Lebens. Nur in der Liebe sind Einheit und Zweiheit nicht in Widerstreit."

Rabindranath Tagore

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tiffany

glückliches Huhn

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15

Sonntag, 30. Mai 2010, 10:49

Zu lieben heißt für mich, mich zu 100 % auf das Gegenüber einzulassen, meinen Gefühlen freien Raum zu geben, mich zu öffen, all meine Facetten zu zeigen, mich für nichts zu schämen. Kann oder will ich das? Ich könnte es, will es aber derzeit nicht. Vor Liebe schützen... nein, wenn Mr. Right vor mir steht, dann kann der Verstand noch so dagegen arbeiten, aber mein Herz wird sprechen und schwupps ist es vermutlich um mich geschehen.

Ich will nicht sagen, dass ich ein tief enttäuschte Frau bin, der das Leben übel mitspielte... mitnichten, es gab und gibt bei mir auch wunderschöne Zeiten, ich kann mich selbst annehmen wie ich nunmal bin, mag meine Kanten und Ecken, bin mit mir im Reinen und hänge auch nicht vergangenen Partnerschaften nach.

Das die erste Ehe nicht sonderlich gut funktionierte, war zwar sehr schade, aber mei... die andere Ehe endete auch, aber das lag nicht an uns, es kam der Scheiß-Krebs dazwischen. Pech gehabt, aus die Maus.

Verletzungen... ach Gottchen, ja sicher, die gab es im Laufe der Zeit... gehören aber zum Leben dazu. Was ich allerdings schon bin, ich bin vorsichtiger geworden, lasse nicht mehr so schnell einen Mann an mich ran, im Sinne von seelischer Nähe, ich erzähle nicht gleich alles, höre lieber lange zu und erst nach und nach werde ich offener. Ich glaube sagen zu können, dass ich es einem Mann, der mich liebt durchaus nicht ganz so leicht mache.
Ich sollte mir die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhls zulegen,
der muss ja auch mit jedem Arsch klar kommen! (unbekannt)

Night Falcon

unregistriert

16

Sonntag, 30. Mai 2010, 11:16

Nach meiner Erfahrung kann ich den (hormonellen?) Vorgang des Mich-Verliebens nicht steuern - er kommt automatisch in Gang. Und die hieraus resultierenden Gefühle wegzudrücken oder zu verdrängen, schadet mir, so wie es mir generell schadet, Gefühle wegzudrücken.

Was ich aber in der Hand habe, ist einzuschätzen, ob die Beziehung mir Bereicherung bringt - was sie mMn. tun sollte, oder ob sie mir schadet, bzw. bewirkt, daß ich in Verhaltensweisen verfalle, mit denen ich mir selbst schade.

Und dann ist es meine Verantwortung für mich selbst, dafür zu sorgen, daß dies geändert wird, statt es aus Verliebtheit hinzunehmen. Das kann sein, indem ich bewußt versuche, mich anders zu verhalten und so auch bei meinem Gegenüber eine Verhaltensänderung hin zum Besseren zu bewirken.

Genaus so, wie ich z.B. bei meinen Kindern, die ich über alles liebe, dennoch nicht alles durchgehen lasse sondern Grenzen und Richtungen setze, Verbote ausspreche und ggf. auch Sanktionen durchführe - aber auch fördere, schütze, halte, tröste, usw.

Falls eine derartige Veränderung in einer Beziehung nicht geht, setze ich mich selbst an erste Stelle und schütze mich, indem ich die Beziehung beende.
Denn dann ist ein "Ende mit Schrecken", d.h. Trennungsschmerz, Verlustbewältigung, usw. das geringere Übel vor einem "Schrecken ohne Ende" nämlich der Fortsetzung einer Situation, in der ich mir selbst schade.

Diese Verantwortung gilt dem Menschen, den ich am meisten liebe - mir selbst. Und ich bin mir wertvoll genug, mich (sofern irgend vermeidbar) nicht auf Dinge einzulassen, die mir nicht gut tun.

Ich bin nicht gerade christlich aber ein Satz aus der Bibel hat mir hier sehr viel gegeben: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst". Für mich bedeutet das im Umkehrschluß, daß ich jemand Anderen nur lieben kann, wenn ich zuvor gelernt habe, mich selbst zu lieben.

Adara

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Montag, 31. Mai 2010, 00:09

Ich denke immer noch, dass Liebe etwas Schönes ist, aber im Moment bin ich damit sehr vorsichtig. Sie tut weh, sie lenkt oft vom Wesentlichen ab und bevor ich meine Ziele nicht einigermaßen festgesteckt habe, versuche ich sie zu vermeiden ^^ was nicht heißt, dass es niemanden gibt, den ich schätze, oder es mir nie wieder vorstellen kann, nur derzeit finde ich es gut so, wie es ist.
Am Grunde der Seele, da lebt mein Verlangen
Mich ganz hinzugeben an mein eig'nes Herz
Durch Liebe geläutert, zur Demut gefunden
Öffne ich mich tiefer für das, was ich wirklich bin

der nordländer

Das Beste am Norden

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Dienstag, 1. Juni 2010, 15:51

Dieses „verliebt sein“ oder besser dieses „frisch verliebt sein“ hab ich als ein wirklich schönes Gefühl in Erinnerung...nur ist das bei mir jetzt schon fast ein viertel Jahrhundert her! Klar fragt man sich in dem Zustand auch: „Hey was ist los, was passiert mit mir...hilfe!“ Aber es war viel zu schön um sich dagegen zu wehren...oder das ich mich dagegen hätte schützen müssen. Das ich mit meiner Frau so lange glücklich bin, schütz mich selber davor, dass ich mich „fremdverliebe“. Natürlich kommt in so einer langen Zeit auch mal dieses Gefühl hoch, wenn man jemanden trifft bei dem es klingelt...aber diese Gefühle sind temporär, weil ich weiss was ich an meiner Frau habe...der innere Selbstschutzmechanismus funktioniert da ganz gut. Wäre ich alleine...ich denke es würde öfter passieren, intensiver...keine Ahnung ob das mit den Jahren nachlassen würde...ich glaube aber eher nicht...warum auch...wenn es ginge, ich würde es genießen. So zumindest mein Empfinden aus meiner Erfahrung heraus...wirklich schlechte (klammert man da mal ein zwei Teenieerfahrungen aus) habe ich nicht gemacht...wenn man zu oft enttäuscht wurde, klar...ich kann mir denken das man dann anders darüber denkt...aber wirklich schützen, nein ich glaube nicht das man das kann...
Älter werden bedeutet für mich nicht unbedingt zu wissen was ich will.
Ich weiß aber immer mehr was ich auf keinen Fall mehr will!

andyhank

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Dienstag, 1. Juni 2010, 16:42

...und wenn keine Person vorhanden ist (weil man sich bewusst dagegen wehrt, oder irgendwie ausklammert), kann es schon mal vorkommen, dass man sich in sich selbst verliebt. Ergo - gegen Liebe kann man sich nicht schützen, doch kann man lernen, damit umzugehen. ;)