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1

Freitag, 2. Juli 2010, 00:35

Heute ist nicht mein Tag

....wir hatten heute eine Betriebsversammlung. Es wurde angekündigt, dass etwas 10 % der Mannschaft betriebsbedingt gekündigt werden.

3 Namen wurden schon genannt, bzw. zu "Gesprächen" eingeladen. (3 von 20)

Ich kenne sie alle, auch privat. War schon ausserberuflich bei ihnen, die Angehörigen sind mir bekannt und auch sehr liebenswert.

Mir blutet das Herz. Zwar bin ich nicht betroffen, aber ich fühle mich verbunden. Hinter jedem Einzelnen steht ein Schicksal, ja eine Existenz. Ich bin enttäuscht, dass es so weit kommen mußte, besser, man es so weit kommen lassen konnte.

Ich mag unser Unternehmen und die Produkte, für die ich 2,5 Jahrzehnte die Fahne hochgehalten habe. Nun dies.

Meine Liebe und Begeisterung droht in Enttäiuschung umzuschlagen. Wie ein Schalter, den man umlegt.

Ein Sch....gefühl. Das hätte mir doch auf die letzten Tage erspart werden können.

Christian

Prinz Valium

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2

Freitag, 2. Juli 2010, 00:44

Meistens hört man von Sparmaßnahmen und Stellenabbau ja nur in den Nachrichten bzw. liest es in der Zeitung. Wenn man es dann in der eigenen Firma hautnah mitbekommt, stell ich's mir schon heftig vor. Man tröstet sich ein wenig damit, dass man nicht selbst betroffen ist, fühlt aber mit den Mirarbeitern und was vielleicht noch dazukommt, ist die Sorge, dass dies vielleicht noch nicht das Ende der Fahnenstange ist und es einen selber somit auch noch treffen könnte.

Ich will damit jetzt nicht sagen, dass Falke jetzt täglich um seinen Job bangen muss, denn nach 25 Jahren ist das eher unwahrscheinlich. Ich meinte ees eher allgemein und nicht auf Falkes speziellen Fall bezogen.

In Falkes Fall drücke ich den Kollegen die Daumen, dass sie schnell eine neue Beschäftigung finden und dass ihr den Kontakt zueinander trotzdem nicht verliert.

3

Freitag, 2. Juli 2010, 01:19

....und dass ihr den Kontakt zueinander trotzdem nicht verliert.
Ganz sicher nicht.

@Christian, ich bin da aussen vor. Mich selbst betrifft es nicht mehr, ich muss mir keine Sorgen machen. Aber, wie Du es sagst, plötzlich ist es ganz nah.

Ich habe meine Frau, die sich derzeit in Wilhelmshaven aufhält, telefonisch darüber unterrichtet.

Sie kennt diese Leute nicht, aber sie spürt wohl meine Betroffenheit und sie fühlt mit mir. Gut, dass es so ist.

Wieder ein Grund mehr, sie zu lieben.

silberSeele

unregistriert

4

Freitag, 2. Juli 2010, 06:29

Da wir, wie ich Dir @Falke schon einmal am Telefon sagte, immer wieder von diesem Thema betroffen waren, macht es mich nur noch aggressiv.

Klar Stellenabbau ist notwendig, kann man sich denken und hört man in den Nachrichten.

Man hört aber auch, dass es aufwärts geht, dass es besser wird.

Aber ganz ehrlich...

Sagt mir mal einer, wo?????????

Gruß
Andrea

bittersuess

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5

Freitag, 2. Juli 2010, 07:00

Schlimm so was, da kann so schnell eins aufs andere folgen.................wie zb Haus verkauf, Scheidung usw.

Da würd ich auch wenn ich nicht betroffen bin genauso fühlen wie du :heul:

Spankfrosch

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6

Freitag, 2. Juli 2010, 07:07

kann ich nachvollziehen, hatte das gleiche vor nem Jahr erlebt und bin dann aber freiwillig mit ner "beihilfe" gegangen.. das war der erste step, zur Jahreswende werden noch mal 10% entlassen hab ich gehört.. trotz gewinne..
Finde sowas nur traurig.. egal ob man direkt betroffen ist oder andere...
Ist es nicht herrlich, wenn etwas, was passieren sollte, obwohl du nicht wirklich wolltest, dass es passiert, aber dachtest, es müßte passieren, weil es so richtig ist, dann doch nicht passiert – und du bist nicht schuld?
A.Plass

ottilie

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7

Freitag, 2. Juli 2010, 07:26

Es ist die eigene Hilf- und Machtlosigkeit, die mich bei so etwas wütend macht. Egal, ob man selbst viel arbeitet, zur Gewinnmaximierung beiträgt oder nicht ... gegen Entscheidungen wie betriebsbedingte Kündigungen kann man nicht viel tun :heul:

Den Betroffenen weiterhin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, sich ihre Sorgen anhören und eben auch privat für sie da zusein, ist fast das einzige, was man für sie tun kann. Denn kommt zum Jobverlust noch die Isolation, wird ganz übel ...
Ein Lächeln ist ein Licht im Fenster der Seele,
ein Zeichen dafür, dass das Herz zu Hause ist.

miri

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8

Freitag, 2. Juli 2010, 07:27

mich macht das auch betroffen, wann immer ich so etwas lese... für die wirtschaft sind es zahlen, für uns sind s menschliche schicksale. das einzig gute ist, dass der betroffene nicht mehr so sehr an sich selber zweifeln muss. dafür trifft es zu viele...
Du bist ein Wunsch, den Gott sich selbst erfüllt hat. :sonne:

H.J. Eckstein

tiffany

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9

Freitag, 2. Juli 2010, 10:37

Ich habe direkt in meinem Umfeld einen Fall, der Mann arbeitete einst bei Siemens (Handysparte), verlor seine junge Frau durch Krebs, wurde zum alleinerziehenden Vater eines Kleinkindes, kam mit der Abbezahlung der Eigentumswohnung in große Schwierigkeiten... und wurde dadurch ernsthaft depressiv.

Siemens war das völlig egal, der Vater und das Kind litten enorm. :(
Ich sollte mir die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhls zulegen,
der muss ja auch mit jedem Arsch klar kommen! (unbekannt)

romantischerSadist

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10

Freitag, 2. Juli 2010, 11:29

Auch ich habe das 2004 mitgemacht ,unser Chef bekam 2002 vom Staat 50 mio € Subvention zum Erhalt der Arbeitsplätze in Deutschland . An unserem Standort wurde dann eine neue Halle gebaut und 1 neue Maschine angeschafft . 2004 kam das dicke Ende ,mit dem übrigen Geld wurden 2 neue Firmen in Polen und in der Tschechei gebaut . Als diese dann Betriebsbereit waren, bekamen von 320 Mitarbeitern 270 die Kündigung ,auch Leute die schon 25 Jahre in der Firma waren . Was folgte waren arbeitslosigkeit ,Scheidung Nr. 1 und Depressionen bei mir .
2008 lernte ich dann jemanden kennen und lieben ,wo ich dachte das ist es jetzt und es geht wieder aufwärts ,wir heirateten 2009 ,aber der Druck durch Hartz 4 und der Arge machten uns das Leben zur Hölle . Nun steht Scheidung Nr 2 im Raum .
Ich habe vor kurzem das ok für eine Schulung zum Berufskraftfahrer bekommen und wenn ich den Lkw Schein habe ,bekomme ich auch eine Festanstellung bei einer Spedition .
Solangsam sehe ich ein Licht im Dunkeln
:) .