Spanking Oase

Heute ist Stuttgart 21 wieder Thema im Bundestag: https://www.bundestag.de/dokumente/tages…nung-183/295952 (Tagesordnungspunkt 17).

Hintergrund ist die Tatsache dass der Bundesrechnungshof intern von 10 Mrd Euro Kosten für diesen Unsinn ausgeht. Zum Vergleich: für den "Potentiellen Bedarf" im nächsten BVWP stehen insgesamt nur sieben Milliarden bereit.

Aktuell besteht für wesentliche Teile des Projeks immer noch kein Baurecht, da DB E&C (früher Projektbau) bis jetzt immer noch nicht in der Lage dazu war genehmigungsfähige Pläne einzureichen. Somit wird ab 2019 (oder 2021) der Verkehr von und nach der Schweiz und dem Nordschwarzwald eingestellt werden müssen, für den Teil des Projekts der den Rückbau dieser Strecke bedingt besteht Baurecht, bei der Einführung der neuen Strecke ist man erst noch in der Planunsgphase. Und dann wird den Beteiligten noch die nicht regelkonforme Gleisneigung auf die Füße fallen... Inkompetenz und Dilletantismus - anders kann man es nicht mehr beschreiben.

Man könnte auf den Verdacht kommen, dass S21 von Leuten erdacht wurde, die die Bahn endgültig vor die Wand zu fahren wollten... anders kann ich mir diesen Wahnsinn nicht mehr erklären.

Hatte man 2010 (zur "Volksabstimmung") nicht Kosten von maximal 4,5 Milliarden kommuniziert, und hatte man nicht darüberhinaus behauptet es bestünde für alle Teile baurecht und wir hätten es mit dem "bestgeplanten Projekt" zu tun? In einem anderen Thread habe ich gerade gelernt man dürfte Referenden nicht ernst nehmen wenn im Vorfeld massiv gelogen worden sei. Gilt das auch hier, oder soll man hier eine Ausnahme machen weil das Referendum "richtig" ausging?

Heute (Freitag) war übrigens die "Grabsteinlegung" für "Stuttgart 21".

Hallo,

auffällig für mich ist das die Grünen die Veranstaltung weitgehend gemieden haben, also sowohl den Protest als auch die "Grabsteinlegung".

Horst

Zitat von »Horst«

auffällig für mich ist das die Grünen die Veranstaltung weitgehend gemieden haben, also sowohl den Protest als auch die "Grabsteinlegung".

Ich glaube sie (also die Landesregierung) fährt in etwa die selbe Taktik wie die Bauherrin, sie möchte das Thema aussitzen. Konstruktive Versuche das sich anbahnende Desaster abzuwenden gab es viele, aber sie waren alle Erfolglos.

Jetzt sitzen beide Parteien die Sache aus und versuchen Fakten zu schaffen. Die Bahn baut weiter, unbeirrt, obgleich das Geld ausgeht, die Frage an welche Bedingung die Inbetriebnahme geknüft sein wird schiebt man bei Seite - sie darf nicht thematisiert werden. Die Landesregierung versucht die dauerhafte Stillegung der Strecke nach Süden (Schweiz/Bodensee/Schwarzwald) abzuwenden in dem sie den Ausbau des Bf Vaihingen vorantreibt.

Spannend wird die Situation wenn:
a.) Das Geld ausgeht.
oder
b.) Die Frage zu klären ist unter welchen Bedingungen im Tiefbahnhof (oder Haltepunkt?) Betrieb stattfinden darf. Dann wird man einräumen müssen dass die schönen Präsentationen und der nette Stresstest pure Manipulation waren. Aber zumindest an eine Strecke wird der Kopfbahnhof ja bis zum Schluss noch angebunden sein, dann gilt es deren Weiterbetrieb zu sichern.

Das Problem bei diesem Projekt war und sind nicht die "Wutbürger", es sind die politischen Eliten, die Inkompetent und/oder verlogen bis ins Mark waren, und bei uns von Niemandem mehr kontrolliert werden. Hätten wir andere, demokratische Strukturen (wie etwa in der Schweiz), wäre dieses Desaster nie eingetreten.

Ja, sieht ganz so aus.

Horst