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Michael8

unregistriert

41

Samstag, 18. Juni 2011, 10:01

Philosophie des Schubkastens

Am Anfang steckt jeder den anderen in eine der Schubladen, die er parat hat.

Wenn er ihn besser kennt, bekommt er eine Sonderschublade, in die nur er hineinpasst.
Ab und an muss die Passform überprüft werden


Jeder verfügt auch über eine Idealschublade, die fast immer leer bleibt. Und wird mal einer hineingequetscht, erweist sich bald, dass er nicht die passenden Maße hat.

Kommt dann die große Enttäuschung, wird er aus dem Idealkasten herausgezerrt und landet in der Grundschublade Fieser Kerl.
(Das kann sich beliebig wiederholen).

bittersuess

unregistriert

42

Samstag, 18. Juni 2011, 10:40

Ich hab so viele verschiedene Seiten :D da braucht man schon nen großen Schrank mit unendlich Schubladen *gg*
Ich bin immer wieder sehr amüsiert wenn Menschen glauben ahhhhhh da gehört se rein :D

umso mehr schätze ich die die sich wirklich die Mühe machen sich länger mit mir zu beschäftigen, dann kommt meist aha ich hätte dich ganz anders eingeschätzt, wo der schnöde Rest mich reinpackt ist mir herzlich wurscht :P

43

Samstag, 18. Juni 2011, 10:52

Zitat

wenn man mich in eine schublade packt, dann doch, weil ich mich in einer bestimmten weise gegeben habe, gekleidet, verhalten, reagiert... wenn ich also zu mir(i) stehe, dann bin ich doch auch mit der schublade zufrieden und allenfalls fällt es auf den "schieber" zurück, wo ich dann gelandet bin...

sollte ich mich in irgendeiner schublade unwohl fühlen, gilt es also für mich zu überfprüfen, warum das so ist. wenn der andere mir(i) etwas bedeutet, muss ich vllt etwas klären oder gar ändern, wenn er mir(i) gleichgültig ist, stimmt etwas an meinem selbstbewusstsein nicht.
Ich finde, das kommt drauf an, wie weit gefasst die Schubladen sind und ob es sich um Klischee-Schubladen handelt. Von denen hätte ich eine ganze Reihe anzubieten:
Tattoo-Trägerin
Leseratte
Liberale
Einzelgängerin
Studentin (Bildungswissenschaft, also Pädagogik)
Selbständige
Raucherin
Fußballfan
Shakespeare-Freak
sozial engagiert
......
Nehmen wir mal an, jemand hat für jeden dieser Punkte ne Schublade, dann ist doch ganz klar, dass ich in keine davon passe. Mit meinem sozialen Engagement zwinge ich mich, unter Menschen zu gehen, würden viele nicht mit dem Einzelgängertum passen, und wenige dürften eine Schublade für shakespearebegeisterte Fußballfans mit politischem Interesse haben....
Wenn es hingegen eher große Schubladen sind wie eben "sympathisch" oder "unsympathisch" oder auch das von Michael erwähnte "fieser Kerl" oder so Sachen wie "Kumpel", "Freund", "nette Bekanntschaft" sind, habe ich dagegen nichts einzuwenden. Ich würde auch nicht behaupten, dass es mir an Selbstbewusstsein mangelt, dennoch mag ich es nicht, in falsche oder unzulängliche Schubladen gepackt zu werden.

Michael, die Philosophie des Schubkastens gefällt mir. Wobei es bei mir dann schon sehr große Schubladen sein müssten, ich bin eigentlich relativ unvoreingenommen anderen gegenüber.

44

Montag, 20. Juni 2011, 10:01


Nehmen wir mal an, jemand hat für jeden dieser Punkte ne Schublade, dann ist doch ganz klar, dass ich in keine davon passe. Mit meinem sozialen Engagement zwinge ich mich, unter Menschen zu gehen, würden viele nicht mit dem Einzelgängertum passen, und wenige dürften eine Schublade für shakespearebegeisterte Fußballfans mit politischem Interesse haben....
Wenn es hingegen eher große Schubladen sind wie eben "sympathisch" oder "unsympathisch" oder auch das von Michael erwähnte "fieser Kerl" oder so Sachen wie "Kumpel", "Freund", "nette Bekanntschaft" sind, habe ich dagegen nichts einzuwenden. Ich würde auch nicht behaupten, dass es mir an Selbstbewusstsein mangelt, dennoch mag ich es nicht, in falsche oder unzulängliche Schubladen gepackt zu werden.

Michael, die Philosophie des Schubkastens gefällt mir. Wobei es bei mir dann schon sehr große Schubladen sein müssten, ich bin eigentlich relativ unvoreingenommen anderen gegenüber.
Am besten ist ich pack dich nicht in Schubladen, sondern in einen Schrank, dann sehe ich dich wenn ich den Schrank öffne als ganzes, so wie es sein sollte.

Gruß


Mrcane

silberSeele

unregistriert

45

Montag, 20. Juni 2011, 12:20

also Shrew,

in 3 von deinen schubladen wärst du nicht allein :)

ich hätte noch anzubieten

Ossi
Depri
die Hilfsbereite
Grüblerin

als herein mit denen, die sich in ihren schubladen allein fühlen *gg*

dann machen wir ´nen club auf

btw. ich habe mich bei manchen menschen schon so sehr getäuscht, ohne sie einzusortieren, dass ich ihnen am liebsten gar nicht erst begegnet wäre...

positive überraschungen waren da immer selten...

leider :(

46

Dienstag, 21. Juni 2011, 12:40

Liebe silberSeele, in die "Grüblerin" und "die Hilfsbereite"-Schublade könnte ich mich ebenfalls dazugesellen.

Mr. Cane: Aber bitte in einen schönen, ganz ganz großen Schrank ;)

silberSeele

unregistriert

47

Dienstag, 21. Juni 2011, 12:46

joa... bloß nicht so ´nen apotheker schränkchen...

die sind zwar schön groß aber die schubladen sind zu klein...

48

Dienstag, 21. Juni 2011, 12:52

Liebe silberSeele, in die "Grüblerin" und "die Hilfsbereite"-Schublade könnte ich mich ebenfalls dazugesellen.

Mr. Cane: Aber bitte in einen schönen, ganz ganz großen Schrank ;)

Liebe silberSeele, in die "Grüblerin" und "die Hilfsbereite"-Schublade könnte ich mich ebenfalls dazugesellen.

Mr. Cane: Aber bitte in einen schönen, ganz ganz großen Schrank ;)
Ja natürlich in einen Schrank, in dem Du mit all deinen Eigenschaften reipasst, und dich auch noch drehen und wenden kannst.

Fabian_der_Kauz

unregistriert

49

Dienstag, 21. Juni 2011, 13:43

Jeder Mensch denkt in Schubladen, so funktioniert unser gehirn nunmal. Wir fangen mit hell und Dunkel an, nach nen paar Wochen kommen Farben dazu und so geht es weiter. Der Trick ist nur, nicht auf zu hören, die Schubladen zu unterteilen....

Obwohl ich das Schubladenn- und das Stempel-Bild irgendwie nicht ganz zeitgemäß finde. Ich glaube ich sortiere Menschen eher nach Metatext.... an jedem Menschen heftet eine Datei, wo ich an diversen Kästchen Häkchen mache, und wenn ich merke, ein Haken passt nicht, muss ich mein System neu strukturieren :) gerade der Stempel und das Bild mit dem Buch und dem Einband symbolisiert ja auch eine sehr fixierte und unumstößliche Weltsicht, Dogmen, schwarz auf weiss.... es sollte sich rumsprechen, dass man Meinungen ändern kann :)

Aber prinzipiell bleibt einem ja nichts anderes übrig als mit einem unvollständigen Bild seines Gegenüber zu arbeiten. Man spricht ja auch keine Frau an, die nicht in der eigenen Preisklasse spielt, weil man davon ausgehen kann nen Korb zu bekommen, und man fragt keinen Kerl mit Bomberjacke und Glatze auf seine Meinung zu Muslimen oder Juden..... man könnte zwar Glück haben, dass man die Ausnahme erwischt, aber es ist doch sehr unwahrscheinlich, und bevor man riskiert was aufs Maul....

Wenn ich der Man gewesen wäre, der das junge mädchen sieht, das eine FAZ aus der Tasche holt, wäre ich sehr amüsiert gewesen, ich mags, wenn Leute nicht in ihr Klischee passen :) Und ich finds amüsant selbst so zu sein. Ich scheine irgendwie nach Typ junger Union oder FDP auszusehen... und wenn sich dann rausstellt, dass ich Metal höre, nur mäßig überzeugt von Kapitalismus bin, und auf angefahrenen Sex stehe, und somit meine Meinung zur Kirche eher unterirdisch ist... gibt lustige Situationen :)

Horst

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50

Dienstag, 21. Juni 2011, 19:01

und auf angefahrenen Sex stehe, und somit meine Meinung zur Kirche eher unterirdisch ist... gibt lustige Situationen :)

Hallo Fabian,

Du stehst auf angefahrenen Sex :)
wie pervers kann man sein?

Horst
Komm Du Schöne, komm in den Garten mit den schwarzen Rosen.

silberSeele

unregistriert

51

Dienstag, 21. Juni 2011, 19:18

es gibt eben doch einen unterschied zwischen umfahren und umfahren :D

52

Dienstag, 21. Juni 2011, 19:23

Zitat


Aber prinzipiell bleibt einem ja nichts anderes übrig als mit einem unvollständigen Bild seines Gegenüber zu arbeiten.
Ich perrsönlich sehe aber einen großen Unterschied zwischen Schubladen denken und dem Arbeiten mit einem unvollständigen Bild. Ersteres ist für mich eher ein "Ich hab nun ein bisschen was von dir gesehen, genug jedenfalls, um dich einordnen zu können", letzteres stelle ich mir eher vor wie das Basteln einer Collage - ich beginne mit den ersten Schnipseln, die ich habe, und es entsteht eine grobe Kontur, die erahnen lässt, was für ein Bild entstehen könnte, aber noch unvollständig ist. Es wirkt auf mich weniger absolut, weil es keine klare Klassifizierung bedeutet.

Merlin

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53

Dienstag, 21. Juni 2011, 19:52

Aus meiner Sicht ist die Schublade ein erster Verweilpunkt, für meine Denke. "Die ist nett, der ist blöd". Der ist lieb, die ist doof". Da sind nach der ersten Begegnung, egal wo, für 4 Menschen erst mal die 4 Schubladen zu. Also es war der erste Eindruck, nicht mehr und nicht weniger. Und jetzt kommt bei mir ein Punkt ins Spiel wo ich (gleich meinend, aber von der anderen Seite her betrachtet, miris Gedanke ins Spiel) bringe. Merlin, warum hast du sie in diese 4 Schubladen gepackt? Diese Antwort kann ich nur mir selbst ... ihr wisst was ich meine. Also ist es so, dass ich dann grübel, ob meine Entscheidung/Schublade richtig war. In der Regel ist es so, dass ich richtig lag, im positiven gedacht jetzt.
Ich frage mich aber auch, kann es sein, dass es Menschen gibt die keine Schubladen im Kopf haben? Ich sehe die absolut offene, erlernte, aller Lebenserfahrung aus dem Wind schlagende Neutralität in mir nicht.
Weiß ich nicht, hab' ich keine Ahnung von .....

54

Dienstag, 21. Juni 2011, 20:02

Wenn es wirklich nur so große "Schubladen" sind, habe ich wie gesagt auch nichts dagegen. Ob ich jemanden mag oder nicht entscheide ich auch recht schnell, und bei manchen ändert sich das dann durchaus noch. Was mich stört, ist wie gesagt wenn man recht eng gefasste Schubladen hat und auf einen Blick meint, über Interessen, etc. Bescheid zu wissen. Wenn ich z.B, ein Tattoo trage, bedeutet das erstmal nur, dass ich Tattoos mag, trotzdem landet bei manchen in einer echt eng gefassten Schublade mit Eigenschaften und allerlei Dingen, die einem zugeschrieben werden. Das sind die Schubladen, gegen die ich mich wehre und ich versuche eben, diese für mich nicht zu nutzen. Es klappt wie gesagt von dem her sehr gut, weil ich selten mit Menschen zu tun hatte, die irgendwelche Klischees bestätigten.
Nochmal zur Verdeutlichung: Grobe Schubladen wie sympathisch/unsympathisch, etc. finde ich keineswegs schlimm, und von denen bin ich bestimmt auch nicht frei. Was ich nicht mag, sind eben die Klischee-Schubladen, die versuchen, einen in enge Stereotype zu pressen. Wenn ich in der Schublade "Fußballfan" gelandet bin, bin ich da drin, und die Literaturliebhaberin, die politisch Engagierte, etc. bleiben draußen. Wenn ich hingegen nur in die nett/blöd oder lieb/doof-Schubladen eingeordnet bin, dann passt da noch viel mehr von mir rein, dann kann ich ein netter oder blöder liberaler, politisch interessierter, von Shakespeare begeisteter, Bücher verschlingender, einzelgängerischer, hübscher, philosophierender Fußballfan sein. Je kleiner die Schublade, umso weniger wird sie dem einzelnen gerecht.

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